„In allen Dingen liegt Schönheit, aber nicht jeder sieht sie.“
Konfuzius
Wie viel Raum lässt Du in Deinem Leben für Schönheit? Ich möchte Dich in diesem Artikel dazu ermuntern, einmal darauf zu achten, welche Rolle Schönheit in Deinem Alltag überhaupt spielt, und sie häufiger selbst hervorzurufen.
Gewiss: Wenn die Tage novembergrau sind und die Aussichten neblig-trüb, überall Krisenstimmung herrscht und Du schon froh darüber bist, im Alltag alles irgendwie zusammenzuhalten, kann der Gedanke an Schönheit ziemlich überflüssig erscheinen.
Und freilich: Es lässt sich nicht alles schönreden. Immer und in allem nur das Positive zu suchen, halte ich für zu einseitig. Natürlich gibt es Schattenseiten.
Doch ich bin auch der Meinung, es kommt auf die Perspektive an, aus der wir eine Situation betrachten. Über jedem dunklen Schatten scheint ein Lichtstrahl.
Wir können trainieren, die Schönheit in und um uns herum deutlicher wahrzunehmen. Und wir können aktiv mehr Schönes in unser Leben holen.
Perspektivwechsel
Die meisten Menschen würden wahrscheinlich der Aussage zustimmen, dass die Rose eine schöne Blume ist. Jede Rose hat aber auch Dornen, die nicht so schön sind, sondern uns verletzen können. Die Frage ist, was Du wichtiger nimmst: Die Rosen oder die Dornen?
Schon die Stoiker erkannten vor über 2.000 Jahren, dass das Einnehmen einer andere Perspektive auf die Dinge, die stören, uns dabei hilft, mehr Gelassenheit und Resilienz zu gewinnen.
Was passiert, wenn wir ganz bewusst auf das Schöne achten?
Auf Schönheit achten
Ich wette, dass es auch in Deinem Umfeld viel Schönheit zu entdecken gibt:
- das bunte Farbenspiel der Bäume im Herbst
- den Duft nach Erde nach einem Regenschauer
- das Lächeln einer fremden Person an der Supermarktkasse
- das gerahmte Bild im Büro einer Kollegin
- die handgeschriebene Postkarte eines Freundes
- wenn ein Lieblingslied von Dir im Radio läuft
- das Herz auf dem Cappuccino, das der Barista für Dich gemacht hat.
Nimmst Du das Schöne um Dich herum bewusst wahr?
Achte doch einmal einen Tag lang darauf, was Dir Schönes auffällt und passiert. Zu Hause, unterwegs, im Büro, online und mit Freunden. Am Abend notierst Du Dir kurz schriftlich, in welchen Situationen Dir Schönheit aufgefallen ist.
Wenn Du mit Achtsamkeit durch den Tag gehst, wirst Du garantiert viel Schönes entdecken.
Warum Du auf Schönheit achten solltest
Ist das Achten auf Schönheit nur ein nettes Gedankenexperiment? Ein Zeitvertreib für Menschen, die sonst nichts zu tun haben?
Schönes bewusst wahrzunehmen oder gar selbst zu schaffen ist viel mehr:
- Schönheit kann uns Orientierung geben. Die Frage Was ist schön? hilft uns zum Beispiel beim Ausmisten von Kleidung und Gegenständen, die wir nicht (mehr) schön finden.
12 weitere Fragen, die Dir das Ausmisten erleichtern, findest Du hier. - Schönheit kann uns motivieren. Eine prachtvolle Bibliothek kann uns anspornen, unseren Kopf in Bücher zu versenken; eine gelungene Zeichnung kann uns motivieren, selbst zu Stift und Papier zu greifen; ein gepflegter Vorgarten kann uns anregen, unseren eigenen Garten auf Vordermann zu bringen.
- Schönheit wirkt beruhigend und einladend. Auch wenn sich im Einzelfall darüber streiten lässt, wie genau „schön“ zu definieren ist und jeder seine eigene Vorstellung davon hat, was schön ist, gibt es einige Gemeinsamkeiten von vielen schönen Orten: Sie strahlen eine gewisse Ordnung, Symmetrie bzw. Harmonie, sogar Erhabenheit aus.
- Schönheit bereitet Freude. Vielen Menschen macht es Spaß, sich herauszuputzen und schick zu machen. Nach einer gelungenen Renovierung blicken wir mit Stolz und Zufriedenheit auf das Geleistete. Ein schönes Outfit erhält Komplimente. Besonders schöne Kunst lässt unser Herz hoch springen.
Einfachheit ist schön
„Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.“
Antoine de Saint-Exupéry
Interessanterweise ist Schönheit nichts Überbordendes, sondern gerade in der Schlichtheit zu finden.
Das Einfache ist das Schöne. Eleganz ist unkompliziert. Weniger ist mehr.
Wenn Du Dein Zuhause nicht (mehr) schön findest, liegt das vielleicht daran, dass Du zu viel darin angesammelt hast. Räume, in denen noch Freiraum ist, empfinden wir als schöner als enge, zugestellte Flächen. Wenn Du anfängst auszumisten, wirst Du einen Unterschied sehen und spüren.
Schönheit kreieren
Du möchtest mehr Schönes in Dein Leben holen? Schönheit lässt sich bewusst herstellen.
Du kannst zum Beispiel in Deiner Wohnung aufräumen und nur Dekorationsgegenstände auswählen, die Du als schön empfindest, und diese so arrangieren, dass sie ein harmonisches Gesamtbild ergeben. Zeitlos wirksame Hilfsmittel für ein schönes Zuhause sind natürliche Materialien wie Holz, naturnahe Stoffe in ähnlichen Farbschattierungen, frische Blumen und Pflanzen, großzügige Bilder und Spiegel sowie indirekte Lichtquellen.
Deine Garderobe ist ein weiterer guter Ansatzpunkt. Achte bei der Auswahl von (neuer) Kleidung auf zeitloses Design und gute Qualität. So wie es aktuell der Quiet Luxury-Trend vormacht. Zu Hause wirst Du Dich auch viel besser fühlen, wenn Du die Schlabberklamotten für den Sport reservierst und am Wochenende und im Homeoffice etwas Schönes anziehst.
Innen und Außen
Schönheit ist aber nicht nur etwas Äußeres. Sie ist auch eine Einstellungssache und lässt sich zum Beispiel im guten Miteinander pflegen. Wer aufmerksam auf andere achtet, ihnen zuhört und sie ausreden lässt, Etiquette pflegt und hilfsbereit ist, ist auch von innen schön.
Schönheit meint dabei nicht Perfektion. In Japan ist die Vorstellung verbreitet, dass gerade das Unvollendete, das Werdende und Wachsende schön ist, denn es kommt der Natur am nächsten. Das Konzept trägt den Namen „Wabi-sabi“. Wir finden es wieder in der Bewunderung der Japaner für Porzellan, das einmal zerbrochen ist und aufwändig repariert wurde.
Faszinierend finde ich auch die gute Gewohnheit, einen Raum immer schöner zu hinterlassen, als man ihn vorgefunden hat, z.B. indem man Müll aufhebt oder Dreck wegputzt. Probier es einfach einmal aus und beobachte, wie Du Dich fühlst.
Schönheit suchen und finden
Wenn Du mehr über Schönheit lernen willst, könntest Du Dich näher mit verschiedenen Mode- und Einrichtungsstilen aber auch Kunst und Architektur beschäftigen. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich unsere Vorstellung von Schönheit immer wieder verändert – von reduziert klassisch bis überschwänglich barock.
Zum Abschluss dieses Artikels und Weiterlesen an anderer Stelle noch ein Buchtipp: Sich wandelnde Vorstellungen von Schönheit im Laufe der Kunstepochen beschreibt und bebildert opulent das Buch „Die Geschichte der Schönheit“ von Umberto Eco*.
Einen schönen Tag noch!
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Wo begegnet Dir Schönheit im Alltag?
Ich freue mich auf Deinen Kommentar!
Zum Weiterlesen empfehle ich Dir besonders folgende Artikel:
- 6 einfache Methoden für mehr Achtsamkeit im Alltag
- 15 minimalistische Verbesserungen für Deine Wohnung
- 5 einfach gute Ideen aus „Still – Die Bedeutung von Introvertierten in einer lauten Welt“ von Susan Cain
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„Wer nicht weiß, welchem Hafen er zusteuern soll,
Seneca
für den gibt es keinen günstigen Fahrtwind.“
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Schönheit findet sich überall, man muss einfach nur Augen und Herz dafür öffnen. Aber wahrnehmen lassen sich die schönen Dinge viel einfacher, wenn wir nicht gestresst durch die Gegend hetzen sondern uns Zeit nehmen bzw. Momente, in denen wir warten müssen auch mal nutzen, um durchzuatmen und den Blick schweifen zu lassen.
Und Schönheit findet sich in Worten. Hin und wieder stolpere ich beim Lesen über so wundervolle Formulierungen, dass ich die Buchseiten fotografieren muss, um sie später nochmal lesen zu können. Z.B. den hier: „August – die Sonne trödelt beim Abgang.“
Liebe Grüße!
Liebe Vanessa,
vielen Dank für diese beiden wertvollen Ergänzungen! Sich die Zeit zu nehmen, das Schöne überhaupt zu sehen – ein guter Tipp für unsere gehetzten Seelen.
Das Zitat ist übrigens auch sehr schön 🙂
Herzlich
Rebecca