5 einfach gute Ideen aus „The Fourth Turning“ von William Strauss und Neil Howe

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Die einfachen Ideen sind oft die besten. Aber sie sind nicht immer leicht zu finden.

Ich lese Bücher, um für Dich die besten Ideen für ein einfacheres Leben herauszufiltern. Denn einfach lebt es sich deutlich besser. Die jeweils 5 besten Ideen aus einem Buch stelle ich Dir hier vor.

Jede Idee muss dabei 3 Kriterien erfüllen. Sie ist

  • einfach zu merken
  • leicht in die Praxis umzusetzen und
  • hat eine positive Wirkung.

Diesmal stelle ich Dir 5 einfach gute Ideen aus diesem Buch vor:

„The Fourth Turning – Was uns die Zyklen der Geschichte über die Zukunft unserer Gesellschaft lehren“ von William Strauss und Neil Howe*

Buchcover The Fourth Turning Die vierte Wende Strauss Howe Rezension Frei-mutig.de

Ausgangsfrage des Buches:

Wiederholt sich Geschichte? Im Gegensatz zum heute weit verbreiteten Glauben an eine lineare Entwicklung, zeigen William Strauss und Neil Howe in „The Fourth Turning – Was uns die Zyklen der Geschichte über die Zukunft unserer Gesellschaft lehren“* die Muster der Geschichte auf. Am Beispiel der Vereinigten Staaten von Amerika werden die Höhen und Tiefen einer Gesellschaft durch das regelmäßig wiederkehrende Wechselspiel zwischen vier Generationen-Typen erklärt.

Aktuell befinden sich die USA (und analog auch andere westliche Staaten) laut den Autoren am Ende eines Jahrhundert-Zyklus‘, für das eine tiefgreifende ökonomische, politische, kulturelle und gesellschaftliche Krise typisch bzw. unausweichlich, ist. Die gute Nachricht: Jede Generation kann sich auf den großen Umbruch vorbereiten und gestärkt aus der Krise hervorgehen – wenn sie aus der Geschichte die richtigen Lehren zieht.

5 einfach gute Ideen aus: „The Fourth Turning“ von William Strauss und Neil Howe

1. Das ganze Leben verläuft in Zyklen

Das Wissen um die Zyklenhaftigkeit des Lebens ist uralt. Leider ist es heutzutage in vielen Kulturen in Vergessenheit geraten. Stattdessen beherrscht eine lineare Sicht auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft unsere Vorstellung: Mit der Zeit wird alles besser oder zumindest anders.

Dabei lehrt uns die Natur jeden Tag, jeden Monat und jedes Jahr, dass sich bestimmte Ereignisse regelmäßig wiederholen: Die Rhythmen von Tag und Nacht, Ebbe und Flut, Sommer und Winter lassen sich anhand der Planetenbewegungen von Erde und Mond um die Sonne sogar bis auf die Minute berechnen.

Besonders hervor sticht bei der Beobachtung der Natur, dass viele Zyklen typischerweise in vier Phasen ablaufen. Bestes Beispiel: Der Lauf der Jahreszeiten, von Frühling über Sommer und Herbst bis Winter. Auch das Leben jedes Menschen lässt sich in vier große Abschnitte einteilen: Kindheit, junges Erwachsenenalter, gereiftes Erwachsenenalter, Seniorenzeit.

Strauss und Howe arbeiten heraus, dass die Entwicklung der US-amerikanischen Gesellschaft seit ihrer Gründung in großen Zyklen, bestehend aus jeweils vier Wenden („Four Turnings“) durchläuft: Auf ein Hoch („High“) folgt eine Phase des Aufwachens („Awakening“), geht über in einen Zustand der Auflösung („Unraveling“) und kulminiert in einer Krise („Crisis“), bevor ein neuer Zyklus mit einem neuen Hoch beginnt.

Man kann sich den Verlauf dieser gesellschaftlichen Jahreszeiten bildlich wie einen vierteiligen Kreislauf vorstellen: Fourth Turning Vier Wenden nach Strauss Howe eigene Darstellung Frei-mutig.de

Eigene Darstellung

Jede der vier Phasen dauert etwa 20 bis 25 Jahre, ein ganzer Zyklus rund 80 bis 100 Jahre. Auffällig (oder schon ein Hinweis auf die dahinter liegenden Prozesse): Die Zeitspanne eines Zyklus‘ entspricht ziemlich genau der Dauer eines langen Menschenlebens.

Übrigens: Schon die Römer der Antike haben von einem „Saeculum“ – einem „natürlichen Jahrhundert“ – gesprochen, um die Muster von gesellschaftlicher Blüte und barbarischen Zuständen zu beschreiben.

Einfach gute Idee: Achte auf die Zyklen in Deiner Umwelt.

2. Geschichte ist ein rhythmischer Wechsel zwischen den Extremen

Alle 20 bis 25 Jahre verändert sich die allgemeine Stimmungslage der Bevölkerung. Was man sich noch eine Generation zuvor nicht hätte vorstellen können, wird nun Realität.

William Strauss und Neil Howe beschreiben die wiederkehrenden Eigenschaften der vier Phasen in einem Zyklus folgendermaßen:

Zu Beginn eines neuen Zyklus‘ werden Lehren aus der letzten Krise gezogen: In der ersten Phase steht die Gemeinschaft im Vordergrund, das Miteinander, die Familie. Der Wunsch nach Frieden, politischer Stabilität und einem ruhigen Leben in Wohlstand ist groß. Neue Strukturen werden aufgebaut. Es ist eine Zeit voller Hoffnung und Optimismus.

In der folgenden Phase des Aufwachens sieht die Nachkriegsgeneration Frieden, eine stabile Währung und Sicherheit mehr und mehr als selbstverständlich an. Der Status quo und die Eltern werden infrage gestellt. Die Gemeinschaft verliert an Bedeutung und das Individuelle, Sinnfragen und Spiritualität rücken in den Vordergrund.

Im Herbst zeigen sich dann erste Auflösungserscheinungen des alten Systems: Das „Ich“ steht überall im Mittelpunkt, die Gesellschaft driftet auseinander. Debatten über Wertvorstellungen und Moral bestimmen die Öffentlichkeit. Man lebt über seine Verhältnisse, ist gesättigt und selbstzufrieden.

In der Winter-Phase mehren sich Ereignisse, die die Menschen erschüttern und am politischen System rütteln. Staatliche Maßnahmen werden immer drastischer. Gleichzeitig erodiert das Vertrauen in Politik und Institutionen. Die Wirtschaft kollabiert. Oft kommt es zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Die Sehnsucht nach einem einfachen, guten Leben nimmt zu. Gemeinschaft wird wieder wichtiger.

Kommt Dir das irgendwie bekannt vor? Strauss und Howe beziehen sich in ihrer Analyse zwar auf die USA. Doch die Muster lassen sich auch auf andere westliche Staaten, darunter Deutschland, übertragen.

Einfach gute Idee: Geschichte durchläuft Jahreszeiten und lässt sich nicht aufhalten.

3. Wir können aus der Vergangenheit lernen

Wer die Rhythmen der Geschichte einmal verstanden hat, kann Entwicklungen besser einordnen und sich dieses Wissen sogar praktisch zunutze machen.

Je nach Phase im Zyklus ändern sich die Werte der Menschen: Sie schwanken zwischen den Extremen Sicherheit und Freiheit. Die Klage über den Verfall traditioneller, konservativer Werte ist deshalb ebenso wenig neu, wie der Ruf nach einer liberaleren, progressiveren Gesellschaft. Beides wiederholt sich alle paar Jahrzehnte.

Sind Dir zum Beispiel schon einmal die drastischen Veränderungen im Erziehungsstil aufeinander folgender Generationen aufgefallen? Die Theorie von Strauss und Howe erklärt das Phänomen mit Hilfe der Zyklen: Im Frühling wird die Kindererziehung gegenüber dem Aufbau neuer Strukturen vernachlässigt. Im Sommer gilt antiautoritäre Erziehung als angebracht. Kinder des Herbstes wachsen frei und doch behütet auf, während im Winter geborene Kinder übertriebenen Schutz erfahren.

Das Pendel der Geschichte schlägt mal in die eine, mal in die andere Richtung aus: Auf dem gemeinschaftsorientierten Höhepunkt werden starke, staatliche Institutionen aufgebaut und die Voraussetzungen für wirtschaftlichen Wohlstand geschaffen. Auf dem Tiefpunkt dominiert das Ideal der persönlichen Freiheit und Selbstentfaltung, Politik verliert an Substanz und das Wirtschafts- und Währungssystem ist am schwächsten.

Einfach gute Idee: Lerne aus früheren Zyklen unvermeidliche Entwicklungsprozesse verstehen und nutzen.

4. Jede Generation hat ihre Mission

Wie kommt es, dass Geschichte in so regelmäßigen Phasen abläuft? Laut den Autoren wird die gesellschaftliche Entwicklung angetrieben durch das Aufeinandertreffen der Generationen.

Jede junge Generation versucht das auszugleichen, was sie bei der herrschenden Generation als Extrem wahrgenommen hat. So kommt es zum Beispiel, dass die auf das Individuum fokussierte Generation der Babyboomer die auf Gemeinschaft ausgerichtete Generation der Millenials hervorgebracht hat.

Wenn eine neue Generation erwachsen wird und an die Hebel der Macht kommt, löst sie eine Wende aus, die 20 bis 25 Jahre dauert. Das soziale, politische und wirtschaftliche Klima verändert sich. Nach Ablauf einer Periode von vier Generationen-Typen kommt es schließlich zu einem radikalen Umbruch, der vierten Wende („Fourth Turning“).

Welchem der vier Typen von Generation man angehört, hängt davon ab, in welcher Phase des gesellschaftlichen Zyklus‘ man geboren und aufgewachsen ist:

  • während eines Hochs werden „Propheten“ geboren.
  • in der Phase des Erwachens erleben „Nomaden“ ihre Kindheit
  • während der Auflösungsphase werden „Helden“ geboren
  • in der Krise kommen „Künstler“ zur Welt.

Die Mitglieder einer Generation teilen sich nicht nur ihren zeitlichen Platz in der Geschichte, sondern auch grundlegende Einstellungen zu Familie, Risiko, Kultur, Werten sowie bürgerschaftlichem Engagement.

Je nach Generationenzugehörigkeit kommen im Laufe eines Lebens ganz bestimmte Erfahrungen und Herausforderungen auf die Menschen zu:

  • Propheten wachsen als verwöhnte Kinder der Nachkrisenzeit auf, konzentrieren sich in der Mitte ihres Lebens auf Moral und Prinzipien und tauchen als Älteste auf, um durch Krisen zu leiten.
  • Nomaden wachsen in einer Zeit individueller und spiritueller Ideale unterbehütet auf und greifen im jungen Erwachsenenalter die etablierte Ordnung an. Während einer Krise entwickeln sie sich zu pragmatischen Führungskräften und altern zu belastbaren Senioren.
  • Helden wachsen als behütete Kinder auf, werden während einer Krise als teamorientierte junge Optimisten erwachsen, sind im mittleren Alter energisch und selbstbewusst und altern zu politisch mächtigen Ältesten.
  • Künstler wachsen überbehütet von mit der Krise beschäftigten Erwachsenen auf, werden als konformistische junge Erwachsene einer Nachkrisenwelt erwachsen, brechen in der Mitte des Lebens während der Phase des Erwachens aus und altern zu nachdenklichen Senioren.

Einfach gute Idee: Jede Generation spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Geschichte.

5. Jeder Einzelne kann etwas für eine gute Zukunft tun

Wie bereits erwähnt, endet jeder Zyklus mit einem Winter, der alles Bestehende beendet und die Voraussetzungen für einen neuen Zyklus legt. Der letzte Zyklus endete zusammen mit dem Zweiten Weltkrieg.

1997, im Jahr als das Buch „The Fourth Turning“ erschien, sagten William Strauss und Neil Howe die nächste große Krise für die USA um das Jahr 2020 voraus. Sie prognostizieren radikalere politische Maßnahmen, wirtschaftliche Turbulenzen und hielten sogar kriegerische Auseinandersetzungen für möglich.

Befinden die USA und wir uns also inmitten einer Zeitenwende?

Ob die Theorie der vier Wenden realistisch ist, soll jeder selbst beurteilen. Strauss und Howe sind jedenfalls davon überzeugt, dass wir das Wissen um die Zyklenhaftigkeit der Geschichte nutzen sollten, um einen Beitrag für eine gute Zukunft zu leisten.

Dass nach einer Krise tatsächlich alles wieder besser wird, hängt nämlich auch davon ab, ob jede Generation die ihr im Zyklus der Geschichte zugeschriebene Aufgabe meistert.

Wie können sich die Generationen auf den Winter am besten vorbereiten? Indem sie sich der Rolle ihrer eigenen Generation bewusst werden und die damit verbundenen Herausforderungen annehmen.

Für die bevorstehende Wende empfehlen die Autoren:

  • den ins Alter kommenden Babyboomern (geboren zwischen 1946 und ’64) Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen und die Gesellschaft weise (als „Propheten“) zu leiten
  • den zwischen 1965 und ’80 geborenen „Nomaden“ der Generation X zu pragmatischen Führungskräften zu werden
  • den zwischen 1981 und ’96 geborenen Millenials auf Teamorientierung und Optimismus zu setzen, um ihren Vorgängern als „Helden“ gerecht zu werden.

Generationenübergreifend raten William Strauss und Neil Howe jedem Einzelnen, sich auf die Werte und Tugenden der kommenden Jahreszeit einzustellen. Für einen harten Winter bedeutet das generell:

  • starke persönliche Beziehungen und ein lokales Netzwerk zu pflegen
  • Vertrauen durch verantwortungsbewusstes Handeln aufzubauen
  • sich auf Teamwork einzustellen
  • finanzielle Vorsorge zu treffen
  • die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen zu diversifizieren.

Und das Allerwichtigste: Bereite Dich mental auf eine große Veränderung vor. Niemand wird der Zyklenwende entkommen können. Die gesellschaftlichen Jahreszeiten kommen und gehen – wie in der Natur.

Wir können das aus der Geschichte gewonnene Wissen nutzen, um persönlich zu reifen und die Weichen Richtung Zukunft zu stellen. Und wer den dahinterliegenden Zyklus kennt, wird sowohl die Hoch- als auch die Tiefpunkte gelassener verfolgen.

Einfach gute Idee: Werde Dir Deiner Generation bewusst und bereite Dich auf den Winter vor.

Alle 5 einfach guten Ideen auf einen Blick:

5 einfach gute Ideen aus "The Fourth Turning" von Strauss und Howe Frei-mutig.de

Hast Du Lust bekommen, das ganze Buch zu lesen?

Buchcover The Fourth Turning Die vierte Wende Strauss Howe Rezension Frei-mutig.de

Findest Du die Ideen auch hilfreich? Das Buch „The Fourth Turning – Was uns die Zyklen der Geschichte über die Zukunft unserer Gesellschaft lehren“* von William Strauss und Neil Howe umfasst 544 Seiten und ist im Original 1997 erschienen.

Für mich ist das Buch ein wahrer Augenöffner. Ich kann es jedem empfehlen, der sich für die Muster der Geschichte und unsere Zukunft interessiert.

*Affiliate-Link: s. dazu Ziff. 9 der Datenschutzerklärung

Was hältst Du von der Zyklen-Theorie? Stehen wir gerade vor der nächsten großen Wende? 
Ich freue mich auf Deinen Kommentar!

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