3 Dinge, die Dich davon abhalten, minimalistisch zu leben – und wie Du damit umgehst

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Dies ist ein Gastbeitrag von Hanna von Dein Finanz-Magazin.

Mehr Struktur, Ordnung und Fokus auf das Wesentliche: Minimalismus verspricht einen einfachen Weg, um sich in unserer vielfältigen und komplexen Welt zurechtzufinden. Dieser Lebensstil bringt für Dich viele Vorteile mit sich. Dennoch gibt es viele Dinge, die Dich genau davon abhalten.

Welche Hürden einem minimalistischen Leben im Weg stehen können und wie Du diese umgehst, liest Du in diesem Artikel.

3 Dinge, die Dich davon abhalten, minimalistisch zu leben

1. Ablenkung durch Werbung

Jeden Tag begegnen uns Werbeanzeigen auf vielfältige Art und Weise: Auf dem Arbeitsweg sehen wir sie auf Plakaten, Litfaßsäulen, Bussen und Straßenbahnen. Und wenn wir später nach Hause kommen, sehen wir weiter Werbung online, auf Social Media, Websites und in Apps. Das Ziel jeder Werbung ist vor allem, Dich dazu zu bringen, etwas zu kaufen. Etwas zu kaufen, von dem Du eigentlich nicht wusstest, dass Du es brauchst oder haben willst.

Das lenkt Dich ab:

Online-Anzeigen basieren mittlerweile oft auf Deinem Suchverlauf und Deinem Nutzungsverhalten. Es wird Dir also Werbung zu genau den Themen angezeigt, für die Du Dich zuletzt interessiert hast. Dadurch ist die Chance für die Anzeigen schaltenden Unternehmen größer, dass Du ihre Produkte kaufst.

Eventuell ist die Werbung auch gekoppelt an ein zeitlich begrenztes Angebot, sodass Dir nicht viel Zeit zum Überlegen gegeben wird. Das bedeutet für Dich, dass Du eventuell schnell und unüberlegt Geld ausgibst.

Die Frage, ob Du ein Produkt wirklich brauchst und nutzen wirst, rückt dabei in den Hintergrund. Da Du gar nicht aktiv nach dem Produkt gesucht hast, kaufst Du deshalb mit gewisser Wahrscheinlichkeit etwas, das Du auch nicht oft nutzen wirst.

Natürlich kann das auch bei offline beworbenen Produkten passieren. Ein gutes Beispiel sind Werbeprospekte, die jede Woche in den Briefkasten flattern und Dich erst darauf aufmerksam machen, was Du alles kaufen könntest.

So kannst Du (mit) Werbung umgehen:

Werbung bringt uns also dazu, dass wir Geld für Dinge ausgeben, die wir gar nicht brauchen. Das kann uns davon abhalten, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Zudem hilft es auch nicht gerade beim Sparen und Vermögensaufbau.

Sei Dir deshalb bewusst, dass Werbung in erster Linie dafür da ist, dem Unternehmen, das die Werbung schaltet, mehr Einnahmen zu generieren. Versuche daher, Werbung in Deinem Alltag bewusst zu ignorieren und nur nach neuen Produkten und Angeboten zu schauen, wenn Du etwas Bestimmtes brauchst.

2. FOMO

FOMO (Fear of Missing Out) ist ein aus der Welt der Sozialen Medien bekanntes Phänomen. Es beschreibt die Angst etwas zu verpassen bzw. im Nachhinein zu merken, die falschen Entscheidungen aufgrund unzureichender Informationen getroffen zu haben.

Davor fürchten wir uns:

Die heutige Welt bietet eine große Auswahl an Möglichkeiten – sowohl beim Studium und Job, als auch in der Freizeit. Oft scheint mehr als eine davon zu unseren Interessen und Vorstellungen zu passen. Darum tun sich viele Menschen schwer, sich zu entscheiden und sind sich im Nachhinein unsicher, ob die Wahl, die sie letztendlich getroffen haben, die richtige war. Vielleicht hätte es noch bessere Optionen gegeben?

Das Phänomen FOMO lässt sich auch auf unser Konsumverhalten übertragen: Die Angst, Trends und Angebote zu verpassen, nicht dazuzugehören, wenn man nicht Mitglied in irgendeinem Club ist, und nicht mitreden zu können, wenn man nicht die neueste Serie auf Netflix oder Amazon Prime gesehen hat.

All das kann uns davon abhalten, uns auf die Dinge zu fokussieren, die wir wirklich wollen und die wichtig für uns sind.

So kannst Du mit FOMO umgehen:

Was gegen FOMO hilft ist, sich häufiger bewusst zu machen, dass unser eigenes Leben individuell ist. Richtwerte, etwa bis wann man etwas gemacht haben muss, gibt es nicht. Daher müssen wir uns auch nicht ständig mit anderen vergleichen oder immer die allerbeste Möglichkeit unter vielen finden.

Es kann zudem gut tun, weniger in den sozialen Medien unterwegs zu sein und nicht täglich die Entwicklungen dort zu verfolgen.

3. Konsumgesellschaft

Wir leben in einer Gesellschaft, in der Konsum stetig präsent ist. Dies wird von vielen Menschen als positiv wahrgenommen: Viele mögen es, sich etwas Neues zu kaufen und es dann anderen zu präsentieren. Nicht selten kommt es vor, dass die Freude am Kaufen und Besitzen von neuen Sachen über dem steht, wie oft man diese nutzen wird, und damit, wie sinnvoll diese Investition war.

So werden wir beeinflusst:

Klamotten und Schuhe zum Beispiel kosteten in früheren Zeiten eine Stange Geld. Man musste vergleichsweise lange arbeiten, um sich etwas Neues leisten zu können. Ging etwas kaputt, dann wurde es selbstverständlich repariert, um es anschließend weiter zu tragen. Erst, wenn man es nicht mehr reparieren konnte, musste etwas Neues gekauft werden.

Heute hat sich die Praxis komplett gedreht: Klamotten sind über Anbieter wie SHEIN extrem günstig zu haben. Entsprechend niedrig ist auch die Hürde für uns Konsumenten, sich etwas Neues zu kaufen. Das Reparieren von kaputten Kleidungsstücken, um sie weiterhin tragen zu können, liegt nicht mehr im Trend. Falls etwas nicht mehr in Ordnung ist, wird es oftmals direkt entsorgt.

Aber etwas muss nicht einmal kaputt sein, damit man sich neue Sachen kauft. Durch die ständig wechselnden Trends gibt es sowieso immer irgendetwas, was man noch nicht im Schrank hat, aber gerne haben möchte.

In der Folge wird immer mehr gekauft und es sammeln sich viele Klamotten im Kleiderschrank an. Im Durchschnitt besitzt eine Frau 107 Teile, von denen etwa ein Drittel wenig bis gar nicht getragen werden.

Dieses Verhalten ist nicht nur schlecht für die Umwelt und den Geldbeutel, es schafft auch eine Fülle von Dingen und lässt uns schnell den Überblick verlieren.

Denn mal ehrlich: Je mehr Auswahl man hat, desto länger steht man auch vor dem Kleiderschrank und überlegt sich, was man anziehen soll.

So kannst Du damit umgehen:

Die Konsumgesellschaft bringt uns also dazu, neue Sachen zu kaufen und weniger den Blick dafür zu schärfen, was wir schon haben. Hier kann sich eine Bestandsaufnahme lohnen: sieh einmal alles durch, was Du hast und was Du davon brauchst.

Verabschiede Dich von dem Gedanken, ständig etwas Neues haben zu müssen und frage Dich, ob nicht doch eine Reparatur Sinn ergibt, wenn etwas kaputt geht. Überlege Dir zudem vor jedem Kauf, wie oft Du eine Sache nutzen würdest. Ist die Zahl hierfür gering, dann lohnt sich der Kauf wahrscheinlich nicht.

Fazit

In unserer Gesellschaft haben sich (leider) gewisse Standards etabliert, die uns davon abhalten minimalistisch zu leben.

Dies hängt zu einem Großteil damit zusammen, dass wir in einer kapitalistischen Gesellschaft leben und Unternehmen weniger daran verdienen, wenn wir uns nur auf das fokussieren, was wir wirklich in unserem Leben haben wollen. Hinzu kommen Trends, Vergleiche mit anderen und der Wunsch dazuzugehören.

Wenn Du Dir jedoch all diese Hürden bewusst machst, dann hast Du schon den ersten Schritt getan, um sie zu umgehen und ein minimalistisches Leben zu führen.

Über die Autorin

Hanna Dein Finanz-Magazin

Hanna schreibt über Themen rund um Geld anschaulich auf ihrem Blog Dein Finanz-Magazin. Ihr Ziel ist, dass mehr Menschen, insbesondere mehr Frauen, mit ihrem Geld bewusst umgehen und ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen. Denn das ist nicht schwer, aber wichtig für die eigene Zukunft.

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Hildegard Sagmeister

    ich lebe schon lange eher minimalistisch,doch haben sich durch mein Alter (73) zu viele Dinge angesammelt.Werde deinen Rat befolgen und wieder mal Inventur machen .

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