Bevor Du das nächste Mal etwas kaufst, stelle Dir diese 12 Fragen (mit Checkliste)

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Neigst Du zu Spontankäufen, die Du später bereust?
Bist Du öfter knapp bei Kasse?
Fällt es Dir schwer, regelmäßig zu sparen?

Wenn Du Dich gerade angesprochen gefühlt hast, ist dieser Artikel genau der richtige für Dich! Ich stelle darin mehrere Fragen vor, die Du Dir stellen kannst, bevor Du das nächste Mal Geld ausgeben möchtest.

Die Fragen können Dich in Zukunft davor bewahren, Geld für unnützes Zeug auszugeben. Sie unterstützen Dich somit dabei, Geld zu sparen. Außerdem zeigen Dir die Fragen den Weg, um genau die Dinge zu finden, die Dir wirklich wichtig sind und deren Kauf Du wahrscheinlich nicht bereuen wirst. Die Fragen werden Dir also helfen, bewusstere Kaufentscheidungen zu treffen.

Bevor Du das nächste Mal auf den „Jetzt kaufen“-Button klickst oder etwas in den Einkaufswagen legst, kannst Du kurz innehalten und Dir eine oder mehrere der folgenden 12 Fragen stellen.

Mein Tipp: Speichere Dir die Checkliste am Ende dieses Artikels auf Deinem Smartphone ab, um die Fragen immer bei Dir zu haben.

12 Fragen, die Du Dir stellen solltest, bevor Du das nächste Mal etwas kaufst

1. Wofür brauche ich das?

Stelle Dir schon beim Shoppen möglichst genau die Situation vor, in der Du das Wunschprodukt benutzen wirst.

Bei welcher Gelegenheit kannst Du es sinnvoll einsetzen? Wird es Dir Dein Leben auf irgendeine Art erleichtern oder verbessern? Wie oft wirst Du es voraussichtlich benutzen?

Falls Dir dazu nicht viel einfällt, solltest Du lieber nicht kaufen!

2. Warum möchte ich das haben?

Brauchst Du das Produkt wirklich oder möchtest Du es aus einem anderen Grund haben?

Manchmal kaufen wir etwas, (nur) weil es in der Werbung angepriesen wurde, wir uns davon ein gutes Gefühl versprechen, wir die Nachbarn beeindrucken oder uns belohnen möchten. All diese Gründe sprechen eher dafür, dass Du Dir das Geld besser sparen kannst.

Stattdessen solltest Du nach Wegen suchen, das hinter dem Kaufwunsch liegende Bedürfnis auf anderen Wegen zu erfüllen. Zum Beispiel dadurch, dass Du Dir Zeit zur Entspannung nimmst, selbst etwas kreierst oder Dich mit einer Freundin triffst.

3. Kann ich noch 30 Tage warten?

Lässt Du Dich leicht von Sonderangeboten, Limited Editions oder überraschenden Angeboten zum Kauf verführen? Bevor Du das nächste Mal etwas spontan kaufst, kannst Du Dich fragen, ob Du noch eine Weile darauf verzichten könntest, z.B. einen Tag, eine Woche oder einen Monat.

Mit dieser Methode prüfst Du, ob Du etwas nur aus einer Laune heraus kaufen möchtest, oder ob der Wunsch auch länger Bestand hat. Durch das Verzögern lassen sich die meisten Spontankäufe vermeiden, die Du kurze Zeit später schon wieder bereust.

Mein Tipp: Für die Wartezeit eignet sich übrigens perfekt das Führen einer Wunschliste: Nichts gerät auf ihr in Vergessenheit und nach Ablauf der von Dir gesetzten Frist, z.B. 30 Tagen, entscheidest Du mit einem kühlen Kopf darüber, ob Du etwas immer noch kaufen möchtest oder nicht.

4. Liegt es in meinem Budget?

Die Frage, ob man sich etwas leisten kann, sollte eigentlich selbstverständlich sein, bevor man sein Portemonnaie zückt.

In Zeiten, in denen wir durch das Bezahlen mit Kredit- und Girokarten jedoch leicht den Bezug zum Geld verlieren, Zinsen auf Sparvermögen negativ und Kredite günstig zu bekommen sind, stellt sich die Budgetfrage tatsächlich für viele Menschen nicht mehr ganz so dringend.

Gleichwohl empfehle ich Dir, immer im Blick zu behalten, ob Du genügend Geld zur Verfügung hat, und insbesondere für Konsumprodukte nur das Geld auszugeben, das Dir auch gehört.

5. Kann ich das auch ausleihen?

Nicht immer müssen wir etwas besitzen, um ein Bedürfnis zu erfüllen. Gerade bei teuren Produkten, die wir selten nutzen, kann es sich auszahlen, sie zu leihen. Einerseits sparen wir uns damit den hohen Neupreis. Andererseits müssen wir uns nicht dauerhaft um die Aufbewahrung und Pflege kümmern.

Gute Beispiele sind z.B. Spezialwerkzeuge aus dem Baumarkt, Kleider und Kostüme für einen speziellen Anlass, Wohnmobile oder Ferienhäuser. Auch kleinere, meist nur einmal genutzte Artikel wie Bücher, Filme oder CDs eignen sich wunderbar, um sie sich für eine gewisse Zeit aus Büchereien oder von Freunden auszuleihen.

6. Kann ich das auch gebraucht kaufen?

Ist Leihen keine Option gibt es noch die Möglichkeit, eine gebrauchte Variante Deines Wunschproduktes zu kaufen.

Auf Flohmärkten, in Second Hand-Läden und auf Online-Börsen findest Du so gut wie alles, mitunter so gut wie neu – dafür viel günstiger.

Besonders für gebrauchte Marken- und Designer-Produkte gibt es in der Regel eine breite Auswahl. Wenn Du das nächste Mal etwas haben möchtest, schau dort vorbei!

7. Habe ich schon etwas Ähnliches?

Hin und wieder kommt es vor, dass wir Dinge kaufen, obwohl wir schon so etwas Ähnliches besitzen. Je besser wir unsere Sachen zu Hause in Ordnung halten und den Überblick über unsere ganzen Besitztümer bewahren, desto seltener wird das vorkommen. Doch selbst dann ist man vor Doppelkäufen nicht ganz gefeit.

Frage Dich trotzdem das nächste Mal vor einem Kauf: Habe ich schon etwas, das denselben oder einen ähnlichen Zweck erfüllen kann? Was benutze ich momentan? Kann ich etwas Altes zweckentfremden? Sei kreativ. Gebrauchte Sachen auf neue Art und Weise zu verwenden macht Spaß und ist nachhaltig.

8. Habe ich Platz dafür?

Diese Frage wird gern übergangen, dabei hat sie den großen Vorteil, dass sie Dein Leben nach dem Kauf in den Blick rückt: Wo soll der neue Kram letztlich aufbewahrt werden? Gibt es überhaupt noch Platz in den Schränken, Kommoden, Regalen?

Wenn es Dir wie vielen von uns geht, platzt der Stauraum in Deiner Wohnung schon aus allen Nähten. Neue Artikel würden dann eine zusätzliche Belastung bedeuten und Stress verursachen. Die Lösung sollte dann aber nicht lauten, weitere Organizer zu kaufen oder sogar zusätzlichen Stauraum anzumieten!

Du könntest Dich vielmehr fragen, was Du anstelle des Neuen an Altem aus Deinem Besitz gehen lassen könntest, um Platz zu schaffen. Minimalisten beherzigen dazu gerne die „One-In, One-Out-Rule“. Nach dieser Regel wird für jedes neue Teil, z.B. im Kleiderschrank, ein altes ausgemistet.

9. Wie leicht ist das wieder zu entsorgen?

Apropos Ausmisten: Der Aufwand, Sachen wieder loszuwerden, wird oft unterschätzt.

Je nach Größe und Qualität kann das Entsorgen sehr zeitaufwändig und/oder teuer werden. Sperrgut und Sondermüll, wie bestimmte Chemikalien, Autoreifen oder Elektrogeräte, müssen auf ganz bestimmte Weise recycelt werden, z.B. bei Wertstoffhöfen.

Besonders aufwändig wird es, wenn ganze Hausstände entrümpelt werden müssen. Du musst ab sofort natürlich nicht bei jedem Kauf daran denken, was Deine Nachkommen einmal mit Deinen Sachen machen werden. (Falls Dich das Thema interessiert, gibt es dazu minimalistische Beiträge unter dem – zugegeben makaberen – Namen „Swedish Death Cleaning“.)

Grundsätzlich ist es aber eine gute Idee, bei Neuanschaffungen immer auch daran zu denken, wie leicht man sich von Dingen bei Bedarf auch wieder trennen könnte.

10. Wie werde ich in 6 Monaten über den Kauf denken?

Wenn Du wirklich herausfinden möchtest, welche Art von Konsum Deine Lebensqualität auf Dauer verbessert, stellst Du Dir am besten diese Frage. Forschungsergebnisse zeigen etwa, dass Ausgaben für Erlebnisse zu einer länger andauernden Zufriedenheit führen als Ausgaben für Gegenstände.

Das liegt u.a. daran, dass wir uns an den Luxus materieller Dinge schnell gewöhnen. In der Regel fühlen wir uns schon drei Monate nach einer (Konsum-)Veränderung genauso glücklich oder unzufrieden wie vorher. Lotto-Millionäre können ein Lied davon singen. Die Villa, der Sportwagen, das Segelboot – alles, wovon Du schon lange träumst – wird Dich nicht auf Dauer glücklich machen.

Was dagegen durchaus einen positiven Effekt auf Deine Lebensqualität haben kann, sind Ausgaben für Gesundheit, Bildung und Beziehungen. Eine ausgewogene Ernährung, Bewegung, Zeit zum Lernen, Reisen, mit Familie und Freunden zahlt sich dagegen langfristig durch eine höhere Zufriedenheit aus.

11. Kann ich darauf verzichten?

Selbst dann, wenn es (scheinbar) viele gute Gründe dafür gibt, etwas zu kaufen: Du hast immer auch die Wahl darauf zu verzichten. Sei Dir bewusst, dass nur Du entscheidest, wie Du mit Deinem Geld umgehst. Weder Trends, Werbeanzeigen, Influencer, Berater noch Kollegen, Familie oder Freunde sollten Dich zu einer Kaufentscheidung drängen.

Letztlich geht es darum, dass der Umgang mit Finanzen Dir persönlich weiterhilft und dem Leben dient, das Du leben möchtest. Tut es das nicht, kannst Du besser darauf verzichten.

12. Was kann ich stattdessen tun?

Die 1-Million-Euro-Frage! Sie ist die Abkürzung, mit der Du Dir im Grunde alle vorherigen Fragen sparen kannst.

Bevor Du das nächste Mal etwas kaufst, kannst Du Dir überlegen, was Du stattdessen besser tun könntest. Die Antwort kann je nach Situation ganz unterschiedlich ausfallen und bedeuten,

  • einen alternativen Weg zum Neukauf zu finden: ausleihen, improvisieren, tauschen, reparieren, upcyceln, umfunktionieren, selber machen, …
  • eine andere Form der Bedürfnisbefriedigung zu finden: zu Hause kochen, entspannen, Sport treiben, lesen, sich mit Familie und Freunden treffen, etwas spielen, Ordnung herstellen, Musik hören, einen Spaziergang machen, Zeit mit Tieren verbringen, etwas kreieren, schreiben, ein Picknick mit dem Partner organisieren, …

Einfach bessere Kaufentscheidung treffen

Wenn Du natürlich die genannten Fragen positiv beantworten kannst, dann ist ein Kauf mit hoher Wahrscheinlichkeit sinnvoll und Du wirst ihn auch nicht bereuen.

Die Fragen sollen Dir allgemein helfen, eine bewusstere Kaufentscheidung zu treffen. Mit jedem Kauf triffst Du schließlich auch eine Wahl, wie Du gerne leben möchtest und wen oder was Du finanziell unterstützt.

Aber keine Sorge: Du musst nicht vor jedem Kauf alle Fragen einzeln durchgehen und Dir im Detail überlegen, ob jeder Cent wirklich sinnvoll investiert wäre. Im Alltag haben wir gar nicht die Zeit (und Lust) dazu – und es bringt auch nicht viel Freude, bei jeder kleinen Ausgabe nach dem höheren Sinn zu fragen.

Ganz im Gegenteil. Gerade die kleinen Freuden im Alltag sind es, die das Leben lebenswert machen: Den Cappuccino im Café mit der Freundin schlürfen, das Eisessen mit dem ehemaligen Kollegen, die pinke Sonnenbrille aus dem Strandladen im Urlaub – diese Ausgaben schaffen im besten Fall Erinnerungen, an die wir noch Jahre später gerne (und mit der Zeit sogar immer lieber) zurückdenken. (Zu diesem Thema lege ich Dir auch den Artikel Minimalistischer Frugalismus: 7 Wege, wie Du sparsam und großzügig zugleich sein kannst ans Herz.)

Wenn Du Dich eine Weile mit den Fragen beschäftigt hast, werden sie Dir irgendwann in Fleisch und Blut übergehen und Du wirst intuitiv bei den meisten Einkäufen eine gute Wahl treffen.

Bis dahin empfehle ich Dir, Dir meine Fragen-Checkliste einfach herunterzuladen und sie, bevor Du das nächste Mal etwas kaufst, kurz durchzugehen:

minimalistische Einkaufs-Fragen Checkliste frei-mutig.de

Einkaufs-Checkliste „Fragen, die Du Dir stellen kannst, bevor Du das nächste Mal etwas kaufst“

Worauf achtest Du, wenn Du etwas Neues kaufst? 
Ich freue mich auf Deinen Kommentar!

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„Wer nicht weiß, welchem Hafen er zusteuern soll,
für den gibt es keinen günstigen Fahrtwind.“

Seneca

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Jens Portius

    Das klingt recht interessant.

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