Minimalistische Tipps für kleine Wohnungen

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Kleiner Raum, großer Nutzen

Das Wohnen auf kleinem Raum bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich: Mieten und Nebenkosten sind gering, Einrichtungs- und Renovierungskosten überschaubar. Außerdem kann sich auf wenigen Quadratmetern Plunder nicht allzu lange unbemerkt ansammeln. Und das Beste: Kleine Wohnungen sind einfacher sauber zu halten als große.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass kleine Wohnungen weniger Stauraum zur Verfügung stellen, Unordnung schnell auffällt und einige Tätigkeiten einem Logistik-Studium gleichkommen.

Wohnt man nicht alleine, muss man in kleinen Wohnungen zudem lernen, Rücksicht auf den Musikgeschmack und andere Bedürfnisse der Mitbewohner zu nehmen. Auch das Empfangen von (Übernachtungs-)Gästen muss gut organisiert sein, will man nicht ständig übereinander stolpern.

Du findest, Deine Wohnung ist zu klein? Sieh es doch einmal positiv: Du hast vielleicht kein eigenes Büro, Esszimmer, Ankleidezimmer, Gästezimmer oder Gästebad, keine eigene Bibliothek, Werkstatt, Waschküche oder Abstellkammer und keinen eigenen Fitnessraum. Dafür musst Du Dich aber auch nicht um die Einrichtung, Pflege und Instandhaltung all dieser Räume kümmern. (Abgesehen davon, dass viele dieser Spezialräume nur selten genutzt werden.)

Aus dem wenigen Raum oder den Räumen, die Du bewohnst, solltest Du dafür das Maximum herausholen und sie so gut wie möglich nutzen. Ob Tiny House, 1-Zimmer-Wohnung oder „ein Zimmer zu wenig“ – das Leben auf kleiner Fläche will durchdacht sein.

Zum Glück hilft uns Minimalismus auch in dieser Frage weiter. 5 Tipps, worauf Du beim Einrichten von und Leben in kleinen Wohnungen achten kannst, damit Du großen Nutzen aus ihnen ziehst, verrate ich Dir in diesem Beitrag:

1. Prioritäten setzen

Der wichtigste Tipp für kleine Wohnungen lautet: Konzentriere Dich auf das Wichtige und verzichte auf alles Unnütze!

Definiere für Dich dafür zunächst Deine persönlichen Wohnprioritäten: Welche Funktionen muss Deine Wohnung erfüllen und wofür brauchst Du persönlich unbedingt Platz?

Neben den wesentlichen Wohnfunktionen wie Schlafen, Essen und Körperpflege spielen Deine individuellen Bedürfnisse die Hauptrolle. Wünscht Du Dir einen gemütlichen Platz zum Lesen oder brauchst Du Raum für ein Hobby?

2. Mehr Leben auf weniger m²

Die für Dich essentiellen Wohnfunktionen sollten in dem Dir zur Verfügung stehenden Raum zumindest einen kleinen Platz bekommen.

Wichtig ist, dass Du auf das Gesamtbild Deiner Wohnung achtest:

  • ein Raum darf durchaus mehrere Funktionen erfüllen. Unterschiedlichen Ecken, Nischen oder Seiten eines Raumes kannst Du unterschiedliche Funktionen zuweisen.
  • Die verschiedenen Funktionen innerhalb eines Raumes kannst Du optisch voneinander abgrenzen. Dazu bieten sich Teppiche, verschiedene Wandfarben oder Raumteiler (z. B. Regale, Vorhänge und Paravents) an.
  • Prüfe den individuellen Zuschnitt Deiner Wohnung und nutze ihn bestmöglich aus. Erker und Nischen bieten sich z. B. für individuelle Einbauten an, schräge Wände für niedrige Regale oder Schlaf- und Sitzmöbel.
  • Die Mitte eines Raumes lässt Du möglichst frei, um bei Bedarf Platz für Sport, Spiele, Bügeln, Hobbys und Gäste zu haben.

3. Multitasking für Möbel

Für kleine Wohnungen sind multitaskingfähige Möbel Trumpf. Sowohl Räume als auch Möbel erfüllen idealerweise mehrere Funktionen gleichzeitig. Dein Esstisch dient Dir vielleicht auch als Homeoffice oder als Platz für Dein Hobby. Nutzt Du Dein Bett auch tagsüber zum Lesen oder Sitzen? Vielleicht muss sogar ein einziger Raum für alle Wohnfunktionen herhalten.

Wenn Du eine kleine Wohnung hast, solltest Du deshalb unbedingt multifunktionale Möbel in Betracht ziehen. Solche Möbel lassen sich für verschiedene Zwecke verwenden oder sind nach ihrem Gebrauch platzsparend unterzubringen.

Praktische multifunktionale Möbelstücke für kleine Wohnungen sind z. B.

  • ausklappbare Schlafsofas, z.T. gibt es sie sogar mit Stauraum
  • ausziehbare Ess-, Schreib- und Beistelltische
  • klappbare Stühle
  • Sitzbänke für den Flur mit Ablageflächen und Fächern für Schuhe und Taschen
  • mobile Möbel wie Rollcontainer und Servierwägen

Extra-Tipp: Je mehr Schubladen und Fächer Deine Möbel haben, desto leichter kannst Du mit ihnen Ordnung halten.

4. Mit diesen Tricks wirken kleine Wohnungen größer

Neben den Möbeln und ihrer Aufteilung im Raum hast Du noch weitere Werkzeuge, die Du nutzen kannst, um eine kleine Wohnung großzügig wirken zu lassen. Im Prinzip geht es bei diesen optischen Kniffen immer darum, die Illusion von Tiefe zu erschaffen.

Finde dazu eine harmonische Balance aus Möbeln und freien Flächen. Ein vollgestellter Raum, dunkle Wände und große, schwere Möbel wirken z. B. schnell erdrückend und lassen einen Raum in unseren Augen eng und klein wirken.

In kleinen Wohnungen solltest Du deshalb eher kleine Möbel (z. B. halbhohe Regale) bevorzugen. Außerdem kannst Du Freiflächen zwischen den Möbeln lassen. Das schafft eine luftige Atmosphäre mit genug Raum zum Atmen.

Ab nach oben

Das einfache Geheimnis eines großzügig wirkenden Raumes? Ein freier Boden.

Ist der Fußboden voll gestellt, macht das einen Raum optisch kleiner als er ist. Diese Erkenntnis kannst Du gerade in kleinen Wohnungen ausnutzen, um Räume optisch größer wirken zu lassen. Hänge einfach möglichst viele Sachen auf oder stelle sie nach oben.

Nutze dafür leere Flächen an der Decke oder der Wand, z. B. für

  • hängende Regale und Schränke
  • Wandhaken für Jacken, Handtücher, Besen und Stühle
  • Wandleuchten als Alternative zu Stehlampen.

Alles, was an der Wand hängt, spart Platz am Boden und Deine kleine Wohnung wirkt großzügiger.

Nach dem gleichen Prinzip wirken auch Regale, Betten, Sofas und Kommoden „auf Stelzen“ leichter als Möbel, deren Abschlussleisten durchgehend den Boden berühren.

Helle Farben und Materialien

Ein weiteres Hilfsmittel, dass Du einsetzen kannst, um kleine Wohnungen einzurichten, sind die richtigen Farben.

Achte bei Wand-, Decken- und Möbelfarben darauf, dass sie nicht zu dunkel sind. Helle Farben wie weiß, creme, beige, silber und Naturmaterialien wie helles Holz, Leinen und Rattan eignen sich perfekt, um kleine Wohnungen größer wirken zu lassen.

Auch bei der Stoffauswahl für Vorhänge, Bettwäsche, Kissen, Teppiche, Sitzbezüge etc. gilt es, helle Farben in kleinen Wohnungen zu bevorzugen.

Besonders harmonisch, ruhig und großzügig wirkt ein Raum übrigens, wenn die darin verwendeten Farben sich an mehreren Stellen (z. B. in Vorhängen und Kissen) wiederholen bzw. einer Farbfamilie angehören. Kunterbunte Räume wirken zwar lebendig, aber auch leicht chaotisch.

Der Farbtrick ist auch auf Dekorationsobjekte, Bilder und Aufbewahrungshelfer wie Zeitschriftensammler und Aktenordner anwendbar: Je heller und einheitlicher sie sind, desto besser.

Dekoration mit Licht

Nutze in kleinen Wohnungen Dekorationsobjekte aus Glas und Spiegel. Sie reflektieren das Licht in einem Raum und schaffen so optische Weite. Spiegelschränke im Badezimmer sind doppelt gut, weil sie das Licht reflektieren und unauffälligen Stauraum bieten. Dunkle Ecken und Nischen kannst Du (indirekt) mit Lampen ausleuchten.

Extra-Tipp: Dekorationsobjekte wirken großzügiger, wenn sie nicht zu klein sind. Vasen, Bilder, Kerzen und auch Pflanzen dürfen auch in kleinen Räumen luxuriös groß sein.

4. Ordnung ist die halbe Miete

Ordnungsmuffel aufgepasst: Eine aufgeräumte Wohnung wirkt größer als eine unordentliche.

Hier einige Ad-Hoc-Ideen für schnelle Aha-Wow-Effekte auf kleinen Flächen:

  • Neben einem freien Fußboden lassen auch freie Oberflächen (z. B. auf Tischen, Regalen, Kommoden) einen Raum groß wirken.
  • Das Bett machen und eine Tagesdecke darüber legen
  • Getragene Kleidung nicht über den Stuhl hängen sondern aufräumen (Wäschekorb oder Schrank)
  • Ordnungshelfer nutzen: Türhaken, Körbe und Einleger für Schränke und Kommoden, Vakuumbeutel für Bettdecken und Winterjacken
  • In Schränken, Schubladen und Kommoden kleine Kartons nutzen, um Ordnung zu schaffen; kleine Taschen in größeren Taschen oder Koffern verstauen
  • Den Boden häufig saugen (große Wirkung bei relativ kleinem Aufwand)

Hier gibt es noch mehr Ideen für schnelles und einfaches Aufräumen

5. Regelmäßig ausmisten

Die Konzentration auf die wesentlichen Funktionen und Möbel in einem Raum wird beim minimalistisch inspirierten Wohnen abgerundet durch das Loslassen alles Überflüssigen und nicht Genutzten. Je weniger Gerümpel Du in einer kleinen Wohnung unterbringen musst, umso mehr Platz zum Leben wirst Du haben. Und umso leichter lässt sich Ordnung halten.

Miste deshalb regelmäßig die Dinge aus, die Du nicht mehr brauchst. Dadurch schaffst Du ausreichend Platz für die Dinge und Tätigkeiten, die Dir tatsächlich wichtig sind.

Ein paar Beispiele für Dinge, die Du in der Regel leicht ausmisten kannst:

  • Pappkartons und Verpackungsmaterial
  • Geräte, die nicht mehr zu reparieren sind
  • abgelaufene Lebensmittel, Medikamente und Kosmetik
  • mehr als 3 Sets Bettwäsche und Handtücher pro Person
  • alte Unterlagen aus der Schul- und Studienzeit
  • Kleider und Schuhe, die Du länger als zwei Jahre nicht getragen hast.

Hier findest Du weitere Tipps zum Thema Ausmisten und 100 Dinge, die Du sofort ausmisten kannst.

So lieber nicht

Abschließend eine Zusammenfassung der Dinge, die Du in kleinen Wohnungen besser vermeidest, damit sie nicht noch kleiner wirken:

  • zu viele Möbel
  • zu große Möbel
  • Möbel mit nur einer Funktion
  • zu viele Farben
  • zu dunkle Farben
  • kleinteilige Dekorationsobjekte
  • ein vollgestellter Boden
  • zu wenig Licht
  • Unordnung
  • Überflüssiges.

Ich hoffe, meine minimalistischen Wohnideen für kleine Wohnungen waren hilfreich für Dich. Falls Du noch mehr Ideen hast, teile sie gerne mit mir und den anderen Lesern in den Kommentaren.

Meine Frage an Dich: Findest Du Deine Wohnung zu klein? Wofür fehlt Dir der Raum?
Ich freue mich auf Deinen Kommentar!

Zum Weiterlesen empfehle ich Dir besonders folgende Artikel:

Damit nimmst Du Deine Ziele selbst in die Hand!

„Wer nicht weiß, welchem Hafen er zusteuern soll,
für den gibt es keinen günstigen Fahrtwind.“

Seneca

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Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Birgit

    Wie ich vorhin schon in einem anderen Beitrag geschrieben habe: ich verkleinere mich auf 40m2 und bin selbst schon gespannt, wie’s mir geht, aber ich bin ziemlich sicher, dass es die richtige Entscheidung ist. Ich brauche die jetzigen 60 m2 einfach nicht. Ich habe eine neue Wohnung gesucht, weil mein Vermieter selbst in seine Wohnung möchte und da musste ich mich damit auseinandersetzen. Zudem werde ich dieses Jahr 60, das heißt, die Rente naht und das Geld, das ich für die Miete einer größeren Wohnung nicht ausgeben muss, bleibt mir halt dann unterm Strich für Extras.

    Schöne Grüße
    Birgit

    1. Rebecca

      Liebe Birgit,
      das ist ja ein spannender Prozess, den Du gerade durchmachst. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das Wohnen auf kleinerer Fläche viele Vorteile mit sich bringt. Du wirst weniger Zeit mit Putzen und Aufräumen verbringen und das Geld, das Du an Miete sparst, kannst Du in andere Bereiche investieren, die Dir wichtig sind und Freude bringen.
      Ich wünsche Dir alles Gute für den Umzug!
      Herzliche Grüße
      Rebecca

  2. Graffitiartist.io

    Guten Tag!
    Schöner Blog. Bietet Informationen für alle. Ich hoffe, bald mehr informative Blogbeiträge von Ihnen zu lesen. Alles Gute!

    Viele Grüße,
    Graffitiartist
    (Graffitimarketing für Unternehmen)

    1. Rebecca

      Lieber Graffitiartist,
      vielen Dank für Deinen Kommentar. Freut mich, dass Du hier wertvolle Informationen gefunden hast. Abonniere gerne auch meinen Newsletter oder setze Dir ein Lesezeichen, um in Zukunft keine Beiträge zu verpassen.
      Herzliche Grüße
      Rebecca

  3. Christian

    Sehr schöne Tipps, Dankeschön. 🙂

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