10 Tipps, wie Du leicht eine Schreibroutine entwickeln kannst

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Träumst Du davon, ein Buch zu schreiben?
Willst Du regelmäßig Inhalte für Deinen Blog kreieren?
Möchtest Du mit Deiner Abschlussarbeit vorankommen?

Mehr zu schreiben ist ein weit verbreitetes Ziel, wenngleich uns die Umsetzung nicht immer gelingen will.

Ob aus Angst vor der leeren Seite, der Sorge noch nicht genug zu wissen oder einfach aufgrund chronischer Aufschieberitis – anstatt in den Schreibprozess einzutauchen finden wir in unserem Alltag selten Zeit dafür; währenddessen unsere Schreibziele in weite Ferne rücken.

Aber das ist noch kein Grund den Füller in den Papierkorb zu werfen! Wie überall wird man auch beim Schreiben durch Übung zum Meister und gute Gewohnheiten erleichtern das Leben.

Wenn Du Dir vorgenommen hast mehr zu schreiben, kann Dich der bewusste Aufbau einer Schreibroutine weiterbringen. Einmal entwickelt hilft sie Dir, regelmäßig Worte zu Papier oder zur Datei zu bringen – unabhängig davon, worüber Du schreibst und wie viel Zeit Du Dir nimmst.

In diesem Beitrag verrate ich Dir 10 persönlich erprobte Tipps, mit denen auch Du mehr Routine beim Schreiben gewinnen kannst.

10 Tipps, um eine Schreibroutine zu entwickeln

1. Lege Schreibzeiten fest

Hinsetzen und schreiben. Das Geheimnis extrem produktiver Autoren besteht schlicht und einfach darin, zu regelmäßigen Zeiten zu schreiben – egal, ob sie sich danach fühlen oder nicht. Sie reservieren ein bestimmtes Zeitfenster am Tag exklusiv für den Schreibprozess und halten sich streng daran.

Um mehr Schreibroutine zu gewinnen, kannst auch Du Schreibzeiten festlegen. Vereinbare dazu mit Dir einen (am besten täglich) wiederkehrenden Schreibtermin, der sich möglichst gut in Deinen Tagesablauf fügt.

Sich selbst feste Schreibzeiten zu setzen entlastet Dich von der sonst immer wiederkehrenden, quälenden Frage Wann soll ich auch noch Zeit zum Schreiben finden? Besser als auf eine (vielleicht nie eintreffende) Gelegenheit zu warten ist, das Schreiben fest in Deinen Alltag einzuplanen.

Als ich zum Beispiel meine Magisterarbeit anfertigen wollte, habe ich mir vorgenommen, jeden Vormittag an ihr zu schreiben. Punkt 10:00 Uhr hatte ich eine Verabredung mit meinem Schreibprogramm. Spätestens ab diesem Moment saß ich am Schreibtisch und schrieb durch bis es mindestens 12 Uhr war.

Wichtig! Meinst Du es wirklich ernst, müssen Dir Deine Schreibzeiten heilig werden. Lass nichts zwischen Dich und Deine Schreibroutine kommen. Allen anderen Verpflichtungen und Hobbys kannst Du entweder davor oder danach nachkommen.

2. Erleichtere Dir das Schreiben

Wenn Du eine neue Gewohnheit etablieren möchtest, solltest Du Dir ihre Ausführung so leicht wie möglich machen. Je weniger Dich vom Schreiben abhalten kann, desto besser.

Bezogen auf den Aufbau einer Schreibroutine kannst Du Dir den Schreibprozess erleichtern und

  • den Schreibtisch von allen nicht benötigten Unterlagen frei halten
  • die Unterlagen, die Du zum Schreiben brauchst, bereit legen (z. B. Fachbücher, Aufsätze, Notizbücher – nutzt noch jemand Lexika?)
  • das aktuelle Schreibdokument mit dem Desktop verknüpfen, sodass Du nach nur einem Doppelklick direkt losschreiben kannst.

3. Beginne mit einem unperfekten Satz

Das Schreibprogramm ist geöffnet; das weiße Blatt liegt vor Dir. Eigentlich könnte es jetzt losgehen, doch…

Kennst Du das Problem, einfach nicht zu wissen, wie Du einen Text beginnen sollst? Über die Ursache von Schreibblockaden lässt sich lang und breit philosophieren. Doch wir wollen sie ja gerade überwinden.

Mein Tipp: Überspringe das ganze Problem, indem Du irgendetwas schreibst, z. B. einen Phantasiesatz oder schlicht: „Der Anfang ist gemacht“.

Klingt zu einfach? Probiere es aus! Der Trick besteht darin, die Hürde des Anfangens mit scheinbarer Leichtigkeit zu nehmen. Der zweite Satz wird Dir anschließend nur so aus dem Handgelenk fließen und ehe Du Dich versiehst hast Du einen ganzen Absatz geschrieben.

Entscheidend ist, schnell loszuschreiben, nicht lange zu zögern. Es bringt nicht viel, zu Beginn zu viel nachzudenken. Der erste Satz muss nicht perfekt sein. Später kannst (und wirst) Du ihn immer noch umschreiben.

4. Schreibe nur kurz

Die Vorstellung, ganz am Anfang einer 30-seitigen Seminararbeit oder sogar eines ganzen Buches zu stehen, kann sehr einschüchternd wirken. Wo soll ich nur anfangen?

Die beste Methode eine große Aufgabe zu erledigen (bei der auch die Motivation erhalten bleibt) lautet: Teile eine große Aufgabe in viele kleine auf.

Wenn Du regelmäßig ein bisschen schreibst, wirst Du auf Dauer ziemlich viel schreiben. (Dennoch solltest Du entsprechend früh genug anfangen, wenn Du eine Abgabefrist einzuhalten hast.)

Am Anfang reichen schon zehn 10 Minuten oder ein Absatz. Schreibe so kurz bzw. so wenig, wie Dir momentan gut machbar erscheint. Danach hörst Du auf.

Die Zeit fürs Schreiben zu begrenzen, macht Dir den Einstieg viel leichter. Wenn Du weißt, dass Du nicht den ganzen Nachmittag am Schreibtisch verbringen musst und Dir noch genug Zeit für andere Beschäftigungen bleibt, wird Dich das Schreiben weniger Überwindung kosten. Du kannst es ja schnell hinter Dich bringen.

Aber sei gewarnt: Meist kommt die Lust am Schreiben beim Schreiben. Einmal angefangen könnte es sein, dass Du gar nicht mehr damit aufhören möchtest…

Aber selbst dann, wenn dem nicht so ist, darfst Du nach zehn Minuten aufhören. Bei der Entwicklung einer neuen Gewohnheit ist es nicht so bedeutend, wie lange Du etwas machst. Viel entscheidender ist die Regelmäßigkeit, mit der Du etwas tust.

5. Schreibe, wie Du willst

Es gibt nicht die eine Formel, nach deren Schema man einen perfekten Text verfasst. Mach Dir deshalb keine Gedanken darüber, in der „richtigen“ Reihenfolge zu schreiben. Letztlich ist es vollkommen egal, ob Du beim allerersten oder allerletzten Satz anfängst, ob Du zunächst Stichpunkte notierst oder einen Absatz für die Mitte formulierst.

Niemand kontrolliert Deinen Schreibprozess. Währenddessen bist Du völlig frei. Notiere einfach die Idee, die Du gerade in diesem Moment hast. Und dann die nächste und die nächste. Wenn Du an einer Stelle nicht weiterkommst, kannst Du zu einem anderen Punkt springen und dort weiter schreiben. Oder Du machst eine kurze Pause.

Niemand schreibt ein Buch oder eine wissenschaftliche Abhandlung von vorne bis hinten in einem Zug durch. Immer wieder wechselt man beim Schreiben hin und her zwischen Seiten, Abschnitten und Kapiteln – bis sich am Ende der Mühen alles scheinbar harmonisch zusammenfügt.

Ich notiere mir zum Beispiel am Anfang eines Artikels gerne Stichpunkte oder Halbsätze. Später formuliere ich sie zu ganzen Sätze aus. Noch später stelle ich um, sortiere neu, streiche und füge hinzu. Erst nach mehreren (zum Teil chaotischen) Phasen des Schreibens ergibt sich irgendwann eine verständliche Gedankenfolge.

6. Vermeide Ablenkungen

Der Killer jeder konzentrierten Arbeit, auch des Schreibens, heißt Ablenkung. Wenn Du mehr schreiben willst, solltest Du darauf Acht geben, in Deiner Schreibzeit so selten wie möglich abgelenkt oder unterbrochen zu werden.

Zwar wirst Du nie alle Ablenkungen von außen eliminieren können, aber auch kleine Maßnahmen helfen, länger konzentriert schreiben zu können.

Je nachdem, was Dich am meisten ablenkt, bietet es sich vor dem Schreiben an:

  • das Smartphone in den Konzentrationsmodus zu stellen
  • ablenkende Apps (v. a. Social Media) vom Desktop zu löschen
  • Fernseher und Radio auszustellen
  • Kollegen und Familienmitglieder (per Türschild, Statusmeldung oder mündlich) darum zu bitten, Dich nicht zu stören
  • an einen ungestörten Ort zu wechseln, z. B. die Bibliothek, einen Hörsaal oder ein ruhiges Café.

7. Gestalte das Schreiben attraktiv

Der nächste Tipp für eine erfolgreiche Schreibroutine: Gestalte Dir das Schreiben so angenehm wie möglich. Wenn Du Dich immer wieder zum Schreiben motivieren möchtest, darf das Schreiben nicht zur Folter mutieren. Im Gegenteil.

Gestalte Deine Schreibumwelt besser bewusst so, wie Du es gerne magst. Achte z.B. auf:

  • eine gute Position und passende Höhe des Schreibtischs
  • einen bequemen Stuhl
  • ausreichend Beleuchtung
  • ein inspirierendes Bild, eine Pflanze oder einen motivierenden Spruch in Deinem Blickfeld
  • schöne Schreibutensilien.

Nach dem erfolgreichen Schreiben darfst Du Dich auch mit etwas belohnen, das Dir Freude bereitet, z. B. einem Spaziergang, einem Stück Schokolade oder einer Folge Deiner Lieblingsserie. Einen größeren Schreiberfolg kannst Du dann auch mit einem neuen Buch, einem Essen im Restaurant oder einem Tag Auszeit feiern.

8. Entwickle Schreibrituale

Rituale helfen Dir ebenfalls dabei, den Schreibprozess attraktiv zu gestalten und Dich außerdem geistig auf den Schreibprozess einzustimmen. Je häufiger Du sie nutzt, desto leichter wird es Dir fallen, Dich auf das Schreiben zu konzentrieren.

Als Schreibritual kannst Du Dir etwas ganz Persönliches ausdenken oder die Handlungen um das Schreiben herum als Ankerpunkte nehmen. Beispiele:

  • Koche Dir vor dem Schreiben einen Tee oder Kaffee.
  • Atme mehrmals tief ein und aus, während Dein Computer hochfährt.
  • Zünde eine (Duft-)Kerze an.

9. Erinnere Dich ans Schreiben

Im Alltag werden ganz sicher immer wieder Anliegen auftauchen, die mit Deiner Schreibroutine konkurrieren. Halte dennoch eisern an Deiner Schreibroutine fest – es sei denn es handelt sich wirklich um etwas Eiliges.

Kurze Erinnerungen unterstützen Dich dabei, Deine Schreibroutine im Blick zu behalten. Du kannst Dich zum Schreiben z. B. von einem Mitbewohner, einem Terminkalender oder Wecker erinnern lassen. Notiere Deine Schreibzeit und Deine aktuellen Schreibthemen auch auf einer To-Do-Liste oder bringe einen Merkzettel an einer gut sichtbaren Stelle an.

10. Im Notfall: Nutze die Schreibzeit für ähnliche Aufgaben

Es wird immer wieder Tage geben, an denen Du überhaupt keine Lust zum Schreiben hast. Du bist müde, krank, Dir fällt einfach nichts ein oder, oder, oder. Damit diese Tage keine verlorenen Tage für Dein Schreibprojekt werden, kannst Du in diesem Fall während Deiner festen Schreibzeit auch „schreibähnliche“ Aufgaben erledigen.

Zu den schreibverwandten Aufgaben, die Deine Texte dennoch vorantreiben, gehören z. B.

  • Brainstorming für neue Themen
  • Aufzeichnen von Ideen und inhaltlichen Querverbindungen (Mindmap)
  • Entwerfen von Gliederung und Inhaltsverzeichnis
  • Redigieren, Korrekturlesen, Formatieren
  • Arbeit an Fußnoten, Quellenangaben und Literaturverzeichnis
  • Recherche von Detailinformationen (Jahreszahlen, Namen, Fachbegriffe, etc.).

Diese Aufgaben sind auch Teil des Schreibens (für die Öffentlichkeit), erfordern aber meist weniger Anstrengung als das Schreiben selbst. Sie gehen uns in der Regel auch dann leicht von der Hand, wenn wir nicht zu 100 Prozent fit sind.

Pass aber auf, dass Du Dich nicht in diesen „Nebentätigkeiten“ verlierst. Nach einer gewissen Zeit (z. B. nach einer Stunde oder am nächsten Tag) solltest Du unbedingt wieder weiter am eigentlichen Text schreiben.

Wenn die Worte nicht fließen: Lesen!

Sollten einmal auch diese Nebenaufgaben noch zu viel für Dich sein (kommt bei mir zumindest hin und wieder vor), gibt es immer noch eine gute Alternative: Nimm ein Buch zur Hand und lies.

In einem anderen Beitrag gebe ich Dir 20 Tipps, wie Du mehr Bücher liest.

Interessanterweise hat man oft genau dann Lust zu lesen, wenn man sich vorgenommen hat zu schreiben. Es ist in jedem Fall besser während Deiner Schreibzeit zu lesen, als die Zeit wahllos (im Internet) zu vertrödeln. Jeder Schriftsteller liest viel und durch das Lesen werden Deine Texte letztlich immer besser werden.

Ich hoffe, die genannten 10 Tipps helfen Dir dabei leicht eine persönliche Schreibroutine zu entwickeln.

Meine Frage an Dich: Wie schaffst Du es Dich zum Schreiben zu motivieren? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!

Viele weitere wertvolle Tipps, um gute Gewohnheiten zu etablieren, findest Du in dem Buch Die 1%-Methode – Minimale Veränderung, maximale Wirkung: Mit kleinen Gewohnheiten jedes Ziel erreichen – Mit Micro Habits zum Erfolg* von James Clear. 5 einfach gute Ideen aus dem Buch habe ich in diesem Artikel zusammengefasst.

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Zum Weiterlesen empfehle ich Dir auch folgende Artikel:

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Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Anton

    Hallo Rebecca, vielen Dank! Ja, ein paar Beiträge habe ich bereits veröffentlicht – vielleicht helfen die Tipps, regelmäßiger zu schreiben:-). Auf der Webseite zu meiner Selbstständigkeit habe ich einen Blog, wo ich hauptsächlich über Fragestellungen aus dem Bereich der Softwareentwicklung blogge, sowie ein wenig über das Thema Selbstständigkeit – wenn dich die Themen interessieren, schaue sehr gerne vorbei.

    https://vba-automatisierung.de/blog/

    Viele Grüße
    Anton

    1. Rebecca

      Lieber Anton,
      vielen Dank für den Link. Das Thema Selbständigkeit interessiert mich auch. Ich werde mir Deinen Blog auf jeden Fall genauer anschauen – der erste Eindruck ist jedenfalls schon sehr professionell!
      Weiterhin viel Erfolg und herzliche Grüße
      Rebecca

  2. Anton

    Hallo Rebecca, danke für deine Tipps! Der Tipp mit den festen Schreibzeiten werde ich auf jeden Fall ausprobieren!
    Ich hätte noch zwei Tipps, die mir persönlich beim Schreiben helfen.
    1) Wenn das Schreiben in meiner gewohnten Umgebung (zu Hause am Schreibtisch) nicht klappen will, wechsle ich einfach die Umgebung – also stöpsele den Laptop ab und suche mir eine andere Sitzposition oder ein anderes Zimmer – gute Erfahrungen habe ich mit Schreiben im Liegen auf dem Sofa gemacht – da ist aber bestimmt jeder anders:-)
    2) des Öfteren fallen mir bestimmte Formulierungen oder neue Schreibthemen in der Pause, beim Sport oder während anderer Tätigkeiten ein – in diesen Fällen mache ich mir sofort eine Notiz im Handy, um diese Einfälle später nicht zu vergessen und sie dann beim Schreiben gleich zu integrieren.

    Viele Grüße
    Anton

    1. Rebecca

      Lieber Anton,
      vielen Dank für Deinen Kommentar und Deine persönlichen Tipps zum besseren/häufigeren Schreiben!
      Das mit dem Ortswechsel finde ich auch eine sehr gute Idee. Ich setze mich auch manchmal auf das Sofa oder (bei schönem Wetter) nach draußen auf den Balkon, um dort zu schreiben. Durch die Änderung der Umgebung habe ich das Gefühl, auf andere Ideen zu kommen. Gerade wenn man bei einem Thema feststeckt, kann man das Mal ausprobieren.
      Kann man Deine Texte eigentlich schon irgendwo lesen?
      Herzliche Grüße und weiterhin viel Erfolg beim Schreiben!
      Rebecca

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