Ich hoffe, Du genießt ein entspanntes Wochenende. Lass mich Dir bei einer Tasse Milchkaffee davon berichten, was mich diese Woche beschäftigt hat:
In diesen Tagen ist häufig die Rede davon, mehr Verzicht üben zu müssen. Und das nicht nur, weil die Fastenzeit begonnen hat und viele sich ernste Gedanken darüber machen, wovon sie vielleicht persönlich zu viel haben.
Die Stimmen mehren sich auch, dass uns in Zukunft nicht mehr so viel Geld, Energie und andere Ressourcen wie bislang zur Verfügung stünden und wir uns auf schwierige Zeiten einstellen sollten.
Zwar bin ich ein großer Freund davon, sich Überflüssiges zu sparen. In vielen Situationen ist es definitiv einfacher, diejenigen Dinge wegzulassen, die den größten Schaden verursachen können, als mit immer mehr gleichzeitig jonglieren zu wollen.
Doch frage ich mich, ob wir mit dem Fokus auf das Verzichten richtig liegen. Wäre es stattdessen nicht besser, sich darauf zu konzentrieren, was wir haben, machen und sein wollen? Von der negativen auf die positive Seite der Bilanz zu blättern?
Ganz praktisch habe ich mir zum Beispiel in dieser Woche vorgenommen, mir jeden Tag Zeit zum Lesen eines Buches zu nehmen. Anstatt frustriert über die fehlende Ablenkung beim Digitalfasten zu sein, habe ich darauf geachtet, was beim Lesen entsteht: Satz für Satz in die Gedanken eines anderen Menschen einsteigen, mich darin wiederfinden und zugleich das eigene Verhalten aus einer neutraleren Perspektive beobachten.
Ganz ohne endloses Scrollen und das eilige Überfliegen von Textpassagen. Stattdessen ein Gefühl von Zeit-bleibt-stehen und am Ende ein wenig Stolz, ein ganzes Kapitel gelesen zu haben.
Und was beschäftigt Dich gerade?
Gute Gedanken, gut ausformuliert.
Schön, dass ich diesen gelungenen Blog über die Finanzblogroll entdeckt habe, wo mir nicht zum 37. mal paraphrasierend die „4-Prozent-Regel“ erklärt wird, sondern neue spannende Impulse gesetzt werden. Die Perspektive dazu, was lesen bedeutet, gefällt mir.
Spontan fällt mir ein weniger rationaler als emotionaler Treiber derjenigen, die „mehr“ lesen wollen (oder es überhaupt wieder schaffen, sich isoliert auf EIN Buch statt 20 Browser-Tabs zu fokussieren), ein; zu dieser Gruppe zähle ich mich explizit dazu.
These: bei jedem von uns gab es frühere Phasen im Leben, wo dies der Fall war – aber die sind lange, lange her.
Manifestiert sich hier – völlig unabhängig vom konkreten Lesen – die Sehnsucht nach der Unbeschwertheit der Kindheit?
Lieber F.G.
vielen Dank für Deine Nachricht, freue mich, dass Dir mein Blog gefällt.
Ein interessanter Gedanke! Je nach Thema des Buchs finde ich darin zwar nicht immer eine unbeschwerte Zeit, aber in jedem Fall eine entschleunigte – und das kommt der Kindheit irgendwie ziemlich nah 😉
Liebe Grüße
Rebecca