Konsumfalle ade: Wie Du Werbung vermeiden kannst

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Mir fällt immer wieder auf, dass Menschen in meinem Umfeld über Produkte reden, die sie kaufen wollen oder schon gekauft haben, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Thermobecher, Fritteusen oder Spielekonsolen mit merkwürdigen Namen. Wenn ich mich dann danach erkundige, worum es sich eigentlich handelt, komme ich mir vor wie ein Ethnologe in einem fremden Land.

Irgendwann fiel mir ein: Der Grund, warum ich von der bahnbrechenden, ja lebensverändernden Neuheit bislang nichts gehört habe, liegt schlicht und einfach darin, dass ich die dazugehörige Werbung nicht kenne.

Auf meiner Reise zur Minimalistin habe ich gelernt, wie ich Werbung vermeiden oder zumindest reduzieren kann. Das Ergebnis: Ich komme gar nicht erst auf den Gedanken, die aktuellen Verkaufsschlager zu benötigen.

Während ich auf die meiste Werbung im Fernsehen, in Form von Katalogen und digitalen Anzeigen verzichte, habe ich aber auch keinen wesentlichen Entwicklungsschritt in den Bereichen Haushalt oder Technik verpasst. Die wichtigen Informationen erreichen mich auf anderem Weg oder ich recherchiere gezielt nach Produkten, die ich brauche.

Vielmehr bin ich der festen Überzeugung, dass ich durch das Meiden von Werbung viel Geld, Nerven und Zeit gespart habe.

Hast Du auch keine Lust mehr auf einen Posteingang voller Werbung, ein Ohr voller Werbejingles und eine ellenlange Bestellhistorie, die Dir irgendwann peinlich ist?

Warum genau und mit welchen Strategien auch Du in Zukunft Werbung vermeiden und damit der größten Konsumfalle entkommen kannst, erfährst Du in diesem Artikel.

Warum Du Werbung vermeiden solltest

Zunächst zur richtigen Einordnung: Werbung ist nicht per se schlecht. Eine freie Marktwirtschaft lebt davon, dass Kunden auf neue Produkte und Dienstleistungen aufmerksam gemacht werden. Ohne Werbung würden wir auch nützliche Informationen gar nicht mitbekommen und viele Geschäfte kämen gar nicht erst zustande.

Dem Gedanken, Werbung vermeiden zu wollen, liegt ein ganz anderer Aspekt zugrunde: Dass Werbung uns zum Konsum von Dingen verleitet, die wir gar nicht brauchen.

Generationen von Werbepsychologen haben die Mittel und Wege immer weiter professionalisiert, mit denen sie uns überzeugen, dass ein glückliches, erfülltes Leben nur mit bestimmten Produkten möglich ist.

Freiheit durch eine Zigarettenmarke, Erfolg dank einem Uhrenmodell, Eleganz in Designerkleidung.

Für jedes menschliche Bedürfnis gibt es die passende Werbekampagne. Deren Wirkung spielt sich in der Regel nicht auf rationaler, sondern auf emotionaler Ebene ab. Deshalb hilft es meist auch gar nicht weiter, jemandem einen Kaufwunsch mit guten Argumenten ausreden zu wollen.

Von Wunschvorstellungen und Enttäuschungen

Durch die Bilder von schönen, gesunden, erfolgreichen, glücklichen Menschen, die die Werbung einsetzt, wurde ein Produkt bereits in unserem Unterbewusstsein mit einem guten Gefühl verknüpft. Schon lange bevor wir dessen Vor- und Nachteile im Kopf abwägen, hat unser Bauch schon eine klare Präferenz.

Es sind mithin nicht nur Zeit (in Form von Recherche, Einkauf, Instandhaltung und Wieder-Loswerden) und natürlich Geld, die wir sparen können, wenn wir Werbung vermeiden. Wir müssen uns dann auch weniger mit Wunschvorstellungen auseinandersetzen, die wenig mit der Realität zu tun haben.

Wessen Beruf ist es schon, auf dem Pferderücken Rinder von A nach B zu bringen? Wer kennt in seinem Alltag Straßenrouten, auf denen sonst kein anderes Auto fährt? Ist man wirklich nur glücklich mit einem Partner, der eine bestimmte Marke trägt?

Wenn wir Werbung vermeiden, stellen wir weniger unrealistische Erwartungen an unserem Konsum.

Außerdem bewahren wir uns vor der anschließenden Enttäuschung, wenn wir feststellen, dass unser Leben kurz nach dem Konsum doch irgendwie wieder genauso wie vorher ist.

Und noch einen Punkt möchte ich erwähnen: Werbung verführt auch immer dazu, uns mit anderen zu vergleichen. Wer hat den größeren Wagen? Wer die neuere Küche? Wer trägt den aktuellen Trendsneaker – und wer nicht? Sich mit anderen zu vergleichen ist einer der sichersten Wege, sich unglücklich zu machen.

Es gibt also – trotz ihrer grundsätzlichen Funktion und Berechtigung – viele gute Gründe, dass man (zu viel) Werbung vermeiden möchte.

Wenn Dich nun auch das Gefühl beschleicht, zumindest hin und wieder ein Werbeopfer zu sein, lass Dir sagen: Du kannst etwas daran ändern! Aber wo und wie fängt man am besten mit der Umsetzung an?

Wie Du im Alltag Werbung vermeiden kannst

Werbung begegnet uns auf nahezu allen Kanälen und in immer mehr Situationen des Alltags. Dementsprechend gibt es viele Ausgangspunkte, um anzusetzen, wenn Du Werbung vermeiden möchtest.

Ich stelle Dir im Folgenden die 5 wichtigsten Bereiche vor. Wir fangen im analogen Raum an und widmen uns dann dem Bereich der digitalen Werbeanzeigen.

1. Werbeprospekte

Ihre Anzahl nimmt zwar ab, doch es landen immer noch regelmäßig Postwurfsendungen wie Pizzareklame, Wochenangebote der Discounter oder Shopping-Kataloge in unseren Briefkästen.

Oft kann man diese Werbeheftchen getrost in den Papiermüll werfen, ohne etwas zu verpassen.

Wenn Du dazu beitragen möchtest, dieses Altpapier im Vorfeld zu vermeiden, hast Du mehrere Möglichkeiten dafür zu sorgen, dass die Prospekte gar nicht erst bei Dir landen:

  • Bringe einen Aufkleber (z.B. „Keine Werbung“) am Briefkasten an
  • Lass Dich auf die „Robinsonliste“ setzen, um von den aktuellen Adresslisten der Werbeunternehmen gestrichen zu werden
  • Widerspreche Werbesendungen beim Absender formlos per E-Mail
  • Achte bei Bestellungen darauf, dem Versand von Werbung nicht zuzustimmen
  • Verzichte in Supermärkten, Restaurants und Fußgängerzonen auf kostenlose Werbeflyer.

2. Öffentliche Räume

Große Werbeanzeigen begegnen uns im Alltag auf Litfaßsäulen, Werbetafeln, Wahlplakaten oder LKWs. Sie nehmen viel Platz im öffentlichen Raum ein und man kann ihnen fast nicht aus dem Weg gehen.

Ich habe auch den Eindruck, die Menge an Werbung im (halb)öffentlichen Raum nimmt stetig zu. Ich denke z.B. an die digitalen Werbeanzeigen in Bahnhöfen, die Schilder auf der Innenseite von Einkaufswagen oder Werbebotschaften, die auf den Straßenboden geschrieben werden.

Auf dem Weg zur Arbeit, wenn man Besorgungen macht oder auf Reisen, wird man diese Form der Werbung nicht ganz vermeiden können. Unsere Augen werden magisch davon angezogen.

Aber wir können darauf achten, unsere Aufmerksamkeit nicht nur auf die Werbung, sondern auch auf andere Dinge zu richten, z.B. auf eine schöne Landschaft oder die Menschen, die mit uns unterwegs sind.

3. Bonusprogramme

So gut wie jedes Geschäft hat inzwischen ein Bonusprogramm – die großen Einzelhändler genauso wie der Friseur um die Ecke. Auf den ersten Blick ist es oft attraktiv, an dem Bonusprogramm teilzunehmen, weil man mit einer gewissen Punktezahl Prämien erhält, einen günstigeren Preis zahlt oder sogar Geld zurückbekommt.

Die Probleme mit Bonusprogrammen liegen jedoch nicht nur darin, dass der Nutzen nüchtern betrachtet oft minimal ist. Man kann auch dazu verleitet werden, nur aufgrund des Bonusprogramms in einen Laden zu gehen und sogar mehr zu kaufen, um (wertlose) Prämien zu bekommen.

Neben dieser Bindungsfunktion kommt hinzu, dass mit jedem Einkauf auch Daten von Dir gespeichert werden und ein Kundenprofil erstellt wird, das Du nicht einsehen kannst.

In manchen Fällen mag es sich zwar finanziell lohnen, ein Bonusprogramm zu nutzen – etwa, wenn man sowieso immer in demselben Laden kauft und mit der Qualität zufrieden ist. Aber man sollte sich dann auch bewusst sein, dass das persönliche Einkaufsverhalten beobachtet und ausgewertet wird.

Mein Tipp: Verzichte auf Bonusprogramme oder nutze sie nur vereinzelt, wenn es sich wirklich für Dich lohnt. Sofern Du eine App nutzt, solltest Du außerdem die Datenschutzeinstellungen prüfen und die Weitergabe bzw. Auswertung Deiner Daten auf ein Minimum begrenzen.

4. Newsletter

Und damit sind wir schon mitten im digitalen Leben angekommen, das auch immer mehr von Anzeigen durchzogen wird. Auch hier lässt sich an vielen Punkten mit einfachen Mitteln Werbung vermeiden.

Newsletter sind ein effektiver Weg, uns zum Kauf von aktuellen Produkten zu verleiten. Wir erfahren mit einem Klick nicht nur von den neuesten Kollektionen und Reduzierungen, sondern erhalten auch gleich einen Gutscheincode, um noch ein paar Prozentpunkte oder die Versandkosten (ab einem Mindestbestellwert) zu sparen.

Dadurch, dass die Werbung direkt in unserer privaten Inbox landet und zudem oft personalisiert ist (z.B. mit unserem Namen), schenken wir ihr auch mehr Beachtung als auf anderen Kanälen. Verlockendes Angebot, oder?

Auch hier gilt: Es kann sein, dass ein Newsletter echten Mehrwert bietet. By the way: Kennst Du schon meinen Newsletter „Einfach bessere Nachrichten“? Darüber informiere ich Dich über meine neuen Artikel, damit Du keinen mehr verpasst!

Wenn Du aber das Gefühl hast, durch Newsletter verleitet zu werden, Überflüssiges einzukaufen, solltest Du Dir einen Ruck geben, und sie abbestellen. Außerdem kannst Du beim Onlineshopping darauf achten, am Ende des Bestellvorgangs das Häkchen für ein Abo des Newsletters nicht abzuhaken.

5. Anzeigen und Pop-Ups

Beim Surfen im Internet begegnen uns immer wieder Werbeanzeigen, die plötzlich aufploppen oder ungewollt abgespielt werden. Ich finde, die stören nicht nur optisch und akustisch, sondern lenken uns auch von dem ab, was wir eigentlich machen wollten.

Doch auch im Internet, egal ob am Handy oder PC, lässt sich auf verschiedenen Wegen ein großer Teil der Unterbrechung durch Werbung vermeiden:

  • Nutze Browsererweiterungen wie Adblocker und Pop-Up-Blocker
  • Prüfe die Browsereinstellungen, um (personalisierte) Werbung zu reduzieren oder zu deaktivieren und Tracking durch Cookies einzuschränken
  • Nutze ein VPN, alternative Browser und Programme ohne Werbung
  • Nutze datenschutzfreundliche Suchmaschinen, die keine personalisierte Werbung anzeigen
  • Prüfe vor der Installation von Apps die angeforderten Berechtigungen und stimme nur den notwendigen zu
  • Meide Websites und Apps, die stark auf Werbung setzen
  • Virenschutz- und Spamprogramme können vor schädlicher Werbung schützen
  • Schalte den Ton aus, wenn Du ihn nicht brauchst (gilt auch bei Werbepausen im TV).

Stoppen wir den Werbe-Wahnsinn

Das waren 5 Ideen, wie Du im Alltag Werbung vermeiden kannst. Wo Du jetzt anfängst, Werbung aus Deinem Alltag zu verbannen, bleibt Dir überlassen. Starte doch einfach in einem Bereich, wo es Dir leicht fällt, z.B. mit Newslettern von Online-Shops. Das geht schon mit einem einzigen Klick am Ende jeder E-Mail.

Eine weitere Strategie, wie sich viel ungewollter Konsum durch Werbung vermeiden lässt, möchte ich zum Abschluss noch erwähnen: Es geht darum, bestimmte Formate zu meiden, die starke Kaufanreize setzen. Bei Videoplattformen sind das z.B. alle Inhalte mit den Stichworten „Haul“, „Trends“ und „Must Haves“.

Klar, diese Videos sind unterhaltsam. Aber wenn ich sie schaue, habe ich anschließend immer das Gefühl, ich müsste unbedingt etwas kaufen. Kennst Du das? Besser ist es, wenn ich diese gar nicht erst aufrufe…

Ich hoffe, meine Tipps helfen Dir, durch weniger Werbung auch weniger überflüssige Dinge in Dein Leben zu holen und dadurch viel Geld und Zeit zu sparen. Ich würde mich freuen, von Deinen Erfahrungen zu lesen!

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Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Queen All

    Was für einen grandiosen Job der Werbeblocker im Browser macht, merke ich immer dann, wenn ich an einem anderen Rechner (z.B. bei der Schwiegermama) sitze. Ich mag meine werbereduzierte Blase sehr und war auch vorher schon kein Trendsetter – bei Markennamen muss ich meist passen und darauf bilde ich mir schon was ein 😉. Das mit dem ausgestellten Ton ist ein guter Tipp. am Rechner eine Selbstverständlichkeit, beim Fernsehen vergessen wir es meist. Oft schauen wir gezielt Streaminginhalte ohne Werbung aber wenn doch mal „normales“ TV, dann wird die Werbung einfach ignoriert. Wie gut das funktioniert, merkt man, wenn einer von uns einen Kommentar dazu abgibt und der andere üblicherweise überhaupt nicht weiß, worum es geht 😄.
    Werbefreie Grüße!

    1. Rebecca

      Liebe Vanessa,
      ja, die Erfahrung am Rechner anderer Leute habe ich auch schon gemacht 😄 Man wundert sich, wie selbstverständlich sie diese Störung hinnehmen.
      Oder wenn jemand beim Smalltalk eine Anspielung auf einen Werbespruch macht und man überhaupt nicht weiß, dass das lustig gemeint war und man lachen soll… 😄
      Liebe Bloggergrüße zurück!

  2. Celine

    ein VPN nutzt genau null Komma gar nix gegen Werbung. Und erhöht auch nicht den Datenschutz im Internet. Einfach danach suchen und den ersten Artikel lesen, der nicht von einem VPN Anbieter gesponsert ist.

    1. Rebecca

      Liebe Celine,
      danke für den freundlichen Hinweis. Ich habe ihn zum Anlass genommen, noch einmal zu recherchieren: Es stimmt, dass ein VPN kein spezielles Tool zur Werbeblockierung, wie etwa ein Adblocker, ist. Es kann allerdings indirekt vor bestimmten Arten von Werbung schützen. Durch das Verschlüsseln der Internetverbindung und Verbergen der IP-Adresse wird es für Werbenetzwerke schwieriger, Dein Surfverhalten zu verfolgen. Das kann die Menge an personalisierten Anzeigen reduzieren.
      Viele Grüße
      Rebecca

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