Wie Du Schulden vermeiden kannst

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Dies ist ein Gastbeitrag von Kathrin Weise vom Verlag für Rechtsjournalismus.

Es ist naheliegend, für langgehegte Wünsche einen Kredit aufzunehmen, wenn das eigene Geld dafür nicht ausreicht. Auch bei einem finanziellen Engpass, wenn z. B. der Arbeitgeber nicht pünktlich zahlt, kann ein Kredit übergangsweise helfen. In solchen Fällen wird häufig der Dispokredit der Hausbank in Anspruch genommen.

Nimmst Du mehrere Kredite in Anspruch oder schöpfst Du den Dispokredit weit aus? Dann kann das schnell in die Schuldenfalle führen. Häufen sich zu viele Schulden an und kannst Du Deinen finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen, droht die Privatinsolvenz.

Auch die aktuell hohe Inflationsquote in Deutschland hat finanzielle Konsequenzen. Von Deinem Einkommen bleibt deutlich weniger übrig, da alles deutlich teurer geworden ist.

Um in diesem wirtschaftlich turbulenten Umfeld Schulden zu vermeiden, solltest Du rechtzeitig die Reißleine ziehen. Prüfe, ob Du Verträge kündigen, einen günstigeren Anbieter finden oder eine Förderung beanspruchen kannst.

Auswirkungen der Inflation

Im Januar und Februar 2023 lag die Inflationsrate in Deutschland bei 8,7 Prozent. Das bedeutet, dass die Kosten für Strom, Lebensmittel und andere Konsumgüter deutlich gestiegen sind. Dein Arbeitgeber erhöht aber nicht Dein Gehalt um denselben Prozentsatz. In der Folge steht Dir faktisch jeden Monat weniger Geld zur Verfügung.

Die Inflation führt auch dazu, dass weniger Geld übrig ist, das Du sparen oder für die private Altersvorsorge nutzen kannst.

Hast Du bereits Schulden, werden sie auch bei Inflation nicht weniger. Als Schuldner musst Du nicht nur Deine Schulden zurückzahlen, sondern auch noch für die gestiegenen Lebenshaltungskosten aufkommen.

Allerdings verliert durch die Inflation die Forderung der Gläubiger an realem Wert. Der Gläubiger macht Verluste, da er sich von dem Geld, das ihm der Schuldner zurückzahlt, weniger kaufen kann.

Tipp: Deine Schulden solltest Du auch bei hoher Inflation zurückzahlen. Da Deine Verbindlichkeiten weiterhin bestehen, kann der Gläubiger seine Forderung im Zweifel vor Gericht durchsetzen und die Zwangsvollstreckung einleiten.

Mit wenig Geld über den Monat kommen

Wenn Du wenig Geld zur Verfügung hast, kann Dir ein Haushaltsbuch helfen, Sparpotentiale aufzudecken. Mit ihm kannst Du Dir leicht einen Überblick über Deine finanziellen Möglichkeiten verschaffen, indem Du darin jeden Monat Dein Einkommen Deinen Ausgaben gegenüberstellst.

Im Haushaltsbuch werden zum einen wiederkehrende Ausgaben erfasst, z. B. für:

  • Miete
  • Strom
  • Versicherungen
  • Telefon und Internet
  • Fahrkarten für öffentliche Verkehrsmittel.

Zum anderen werden im Haushaltsbuch auch monatlich schwankende Ausgaben aufgelistet, etwa diejenigen für Lebensmittel, Kleidung, Essen gehen, Kinobesuche und andere Freizeitbeschäftigungen.

Am Ende eines Monats kannst Du dann einfach ablesen, welcher Geldbetrag unterm Strich übrigbleibt.

Um Schulden grundsätzlich zu vermeiden, solltest Du Dir am Anfang eines Monats die Summe zurücklegen, die Du für Deine laufenden Ausgaben unbedingt brauchst.

Tipp: Du kannst das Haushaltsbuch in Papierform führen, als Excel-Tabelle pflegen oder mit Hilfe von Apps verwalten. Eine kostenlose Haushaltsbuch-Vorlage zum Download findest Du auf diesem Blog unter Material.

Sparmöglichkeiten

Sparen kannst Du beim Kauf von Lebensmitteln. In den Supermärkten stehen die teuersten Lebensmittel in der Regel auf Augenhöhe in den Regalen. Deshalb lohnt es sich, weiter unten im Regal nach preiswerteren Alternativen zu schauen.

Brauchst Du Kleidung, muss sie nicht immer neu sein. Sparen kannst Du, wenn Du getragene Kleidung in Second Hand-Läden oder über Online-Anbieter kaufst. Umgekehrt kannst Du auch eigene Kleidung verkaufen, die gut erhalten ist, die Du aber nicht mehr trägst.

Ist ein elektrisches Gerät defekt, musst Du auch nicht immer ein neues kaufen. Mitunter lohnen sich Reparaturen.

Prüfe Deine Verträge

Auch Deine bestehenden Verträge können ein erhebliches Sparpotential bieten. Gerade bei Versicherungen kannst Du viel Geld sparen. Einige Versicherungen brauchst Du nicht. Du kannst auch überversichert sein und zu hohe Prämien zahlen. Mit dem richtigen Versicherer und dem für Deine Bedürfnisse geeigneten Tarif kannst Du über das Jahr gerechnet satte Beiträge sparen.

Vielleicht hast Du auch einige Abos, die Du nicht brauchst, beispielsweise ein Zeitschriften-Abo oder ein Abo für einen Online-Dienst. Du solltest sie kündigen, wenn Du damit Schulden vermeiden kannst.

Prüfe auch Deinen Tarif beim Stromanbieter sowie Deine Handy- und Internetverträge. Mitunter sind diese vergleichsweise teuer.

Vergleichsportale wie Verivox oder Check24 helfen Dir dabei, verschiedene Anbieter zu vergleichen und einen günstigen Vertrag zu finden. Das gilt für:

  • Strom
  • Gas
  • Telefon
  • Internet
  • Versicherungen.

Sparen kannst Du auch mit der geeigneten Bank. Direktbanken sind deutlich günstiger als Filialbanken. Einige Direktbanken gewähren ein kostenloses Girokonto ohne bestimmte Bedingungen. Bei diesen Banken sind auch die Zinsen für den Dispokredit deutlich niedriger als bei Filialbanken.

Tipp: Hast Du einen Kredit mit hohen Zinsen und läuft dieser mindestens noch ein Jahr lang, solltest Du prüfen, ob es einen günstigeren Anbieter gibt. Du kannst Deinen Kredit dann umschulden und bei einer anderen Bank einen Kredit mit niedrigeren Zinsen aufnehmen.

Möglichkeiten für Förderungen

Auch wenn Du nicht arbeitslos bist, kannst Du Anspruch auf staatliche Fördergelder haben.

Wenn Du ein sehr geringes Einkommen beziehst, solltest Du prüfen, ob Du eine finanzielle Förderung beanspruchen kannst. Das Bürgergeld kannst Du auch beantragen, wenn Du arbeitest und das Einkommen Deines Haushalts unter dem Existenzminimum liegt.

Eine weitere Möglichkeit der finanziellen Förderung ist das Wohngeld. Das Wohngeld ist ein Mietzuschuss oder ein Lastenzuschuss bei Wohneigentum. Du kannst es beantragen, wenn Du keinen Anspruch auf Bürgergeld hast. In welcher Höhe Du Wohngeld bekommen kannst, hängt von Deinem Einkommen und den Kosten Deiner Wohnung ab.

Bist Du selbstständig, können die Beiträge für die Krankenversicherung eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen. Beziehst Du durch Deine Selbstständigkeit aber nur ein geringes Einkommen und bleibt Dir nach Abzug der Krankenkassenbeiträge kaum noch etwas zum Leben, kannst Du alternativ zum Bürgergeld einen Zuschuss zur Krankenversicherung beantragen. Diese Regelung gilt für selbstständige Publizisten und Künstler auf Antrag der Künstlersozialkasse.

Wann Du zur Schuldnerberatung gehen solltest

Reichen Deine monatlichen Einkünfte trotz aller Sparbemühungen nicht mehr aus, Deine monatlichen Fixkosten zu decken, solltest Du zur Schuldnerberatung gehen. Du vermeidest damit, weiter in die Schuldenfalle und schlimmstenfalls in die Privatinsolvenz zu geraten.

Bei der Schuldnerberatung machst Du Angaben zu Deiner finanziellen Situation. Die Schuldnerberatung hilft Dir, Deine Schulden abzubauen, indem sie gemeinsam mit Dir ein Konzept erarbeitet, das auf Deine persönliche Situation zugeschnitten ist. Dadurch kann sie der erste Schritt in eine schuldenfreie Zukunft sein.

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