12 Dinge, die Du gewinnst, wenn Du minimalistisch lebst

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Zum Minimalismus gefunden habe ich eher aus der Not denn freiwillig. Als ich vor einigen Jahren zu meinem Freund in seine Ein-Zimmer-Studentenwohnung gezogen bin, wurde es eng. Die wenigen Schränke und Regale quollen über mit den Dingen aus zwei Haushalten. Freier Raum, um sich zu bewegen, war rar.

Verzweifelt auf der Suche nach einem besseren Ordnungssystem bin ich irgendwann auf die Minimalismus-Bewegung gestoßen. Der erste Schritt – so die Experten und Influencer – das Platzproblem zu lösen, bestehe darin, Unnötiges auszumisten. Dann wäre selbst für Familien mit Kindern ein Leben in einem Tiny House möglich.

Ich fing also an, meine Kleider, Kosmetik, Bücher, Geschirr und alle anderen Gegenstände zu reduzieren. Durch die Beschäftigung mit lange nicht benutzten Dingen wurde mir klar: Wir haben nicht zu wenig Platz, sondern zu viel Zeug.

So begann mein Abenteuer, minimalistisch zu leben. Und während ich weiter aussortierte, gewannen wir nicht nur mehr Raum in unserer kleinen Wohnung. Es kam auch zu Veränderungen in anderen Lebensbereichen.

12 Dinge, die Du gewinnst, wenn Du minimalistisch lebst:

1. Zeit

Eine der ersten Veränderungen, die ich bemerkt habe, nachdem ich begonnen hatte, Überflüssiges auszumisten, war, dass ich auf einmal mehr freie Zeit hatte.

Nicht nur die üblichen Hausarbeiten gingen schneller von der Hand, da es weniger gab, das aufgeräumt und abgestaubt werden musste. Auch die morgendliche Wahl eines Outfits fiel viel leichter, weil weniger Kleider im Schrank hingen.

Nach einer Reihe von Gängen mit vollen Beuteln zum Altkleidercontainer ließ schließlich auch das Bedürfnis nach, ständig neue Klamotten nachzukaufen. Die Zeit, die ich bislang mit Einkaufen als reiner Freizeitbeschäftigung verbracht hatte, wurde frei.

2. Geld

Sobald man darüber nachdenkt, was man wirklich braucht und was nicht, verändert sich auch die Beziehung zu Geld.

Einerseits führt ein minimalistisches Leben dazu, dass man weniger Geld für unnötige Dinge ausgibt und mehr sparen oder investieren kann. Andererseits stellt sich irgendwann die Frage, wie viel Geld man eigentlich zum Leben insgesamt braucht und wie viel man dafür arbeiten möchte.

Viele Menschen, die minimalistisch leben, finden mit der Zeit heraus, dass sie mit weniger Geld gut zurechtkommen. Ein minimalistischer Lebensstil ermöglicht es ihnen dann zum Beispiel, ihre Arbeitszeit zu reduzieren oder sich eine Auszeit vom Job zu leisten.

3. Leidenschaft

Es ist erstaunlich, welche Kreise Minimalismus noch zieht: Nach den Gegenständen und dem Geld in Deinem Leben rücken früher oder später auch Deine Aktivitäten in den Fokus der Aufmerksamkeit.

Du beginnst Dich zu fragen, womit Du Dich hauptsächlich beschäftigst und aus welchen Gründen. Vielleicht aus alter Gewohnheit, reiner Bequemlichkeit oder weil alle anderen in Deinem Umfeld es genauso machen.

Wenn Du Minimalismus weiter lebst, wirst Du irgendwann auch Deine Arbeits- und Freizeit durchforsten nach den Handlungen, die Dich begeistern oder weiterbringen und dem ganzen Rest.

Indem wir Konsequenzen aus diesen Überlegungen ziehen und ungeliebte oder aufreibende Aktivitäten reduzieren, werden neue Energien frei. Man verbindet sich wieder mit den Hobbys, die einem früher einmal wichtig waren, und neue Herzensprojekte werden auf einmal möglich.

Ich habe zum Beispiel diesen Blog ins Leben gerufen und wieder angefangen zu reiten. Welche Leidenschaft könnte Minimalismus in Dir (wieder-)entfachen?

4. Klarheit

Sich mit den Dingen auseinanderzusetzen, die man zwar besitzt, aber nicht benutzt, führt unweigerlich zur Frage: Warum habe ich das gekauft?

Die Antwort darauf kann unangenehm ausfallen. Egal ob aus Langweile, Gruppendruck, Traurigkeit oder Selbstzweifel – im Nachhinein wird uns klar, dass wir Geld (und damit einen Teil unserer kostbaren Lebenszeit) unnötigerweise verschwendet haben. Wir fühlen uns schlecht und bereuen unsere früheren Entscheidungen. Erst recht dann, wenn wir für unnütze Dinge Schulden aufgenommen und unsere künftige Freiheit damit beschnitten haben.

Doch so schwierig dieser Prozess des Hinterfragens vergangener Kaufentscheidungen sein kann – er hat auch eine gute Seite: In Zukunft wirst Du deutlich bewusster neue Dinge einkaufen. Das Jagdfieber nach Trendteilen und Schnäppchen geht zurück. Emotionale Spontankäufe werden seltener.

5. Höhere Ziele

Was ist der Sinn des Lebens? Darauf muss jeder für sich eine Antwort finden. Minimalisten wissen zumindest, dass dieser Sinn nicht darin bestehen kann, Materielles anzuhäufen und sich möglichst lang und gut abzulenken.

Wer minimalistisch lebt, wird andere, höhere Ziele anstreben. Die persönlichen Werte werden wichtiger und treten deutlicher hervor.

Diese Neuausrichtung kann zum Beispiel dazu führen, dass Du Deine Aufmerksamkeit weg vom Konsumieren und aufs Kreieren richtest.

Ganz allgemein habe ich den Eindruck, dass Minimalisten Erfolg eher anders definieren als vor allem die Medien es uns oft glauben lassen wollen. Anstatt nur an den eigenen Vorteil zu denken, nimmt an Bedeutung zu, anderen Menschen zu helfen und sein Wissen zu teilen.

6. Selbstvertrauen und Mut

Durch das fortlaufende Aussortieren verlierst Du die Angst, Dinge loszulassen. Es passiert nichts Schlimmes, wenn Du nur zwei statt zehn Stets Bettwäsche besitzt. Es hat sogar viele Vorteile, Überflüssiges aufzugeben.

In der Folge wächst auch das Vertrauen in Deine eigenen Entscheidungen. Du hörst häufiger auf Dein Bauchgefühl und suchst seltener nach Bestätigung von außen.

Wer minimalistisch lebt, lernt, dass er viel in seinem Leben ändern kann. Schritt für Schritt. Dadurch wächst der Glaube an die eigene Kraft, das Selbstvertrauen blüht auf.

Es fällt Dir immer leichter, gegen den Mainstream zu schwimmen. Du siehst, dass es möglich – und gut – ist, anders zu leben, als man es Dir lange verkauft hat. Du findest Mut, Deinen eigenen Weg zu gehen.

7. Leichtigkeit

Wer Minimalismus ausprobiert, ist in der ersten Phase wie beflügelt, vom befreienden Gefühl, überflüssige Sachen loszulassen. Man fühlt sich nicht nur physisch sondern auch psychisch erleichtert – sei es von nicht-passenden Klamotten, vergangenen Entscheidungen oder überzogenen Erwartungen.

Ganz praktisch ist die Erkenntnis, dass man nicht viel zum Glücklichsein braucht, auf Reisen und bei einem Umzug. Leichtes Gepäck und weniger Umzugskisten sorgen für weniger Stress.

Viel beruhigender ist aber die wachsende Gewissheit, das man schon heute alles Notwendige für ein glückliches Leben besitzt und in einem Notfall auch mit Weniger auskommen könnte.

8. Erinnerungen

Ohne die vielen Ablenkungen, Unterbrechungen und unnötigen Ausgaben bietet ein minimalistisches Leben mehr Gelegenheiten für schöne Erinnerungen. Frei gewordene Zeit, Aufmerksamkeit und finanzielle Ressourcen können in häufigere Aktivitäten mit der Familie und Freunden investiert werden.

Gemeinsame Picknicks, Schwimmbadbesuche oder Kaffeepausen – es sind die Begegnungen mit lieben Menschen, die unser Leben lebenswert machen.

Im Rückblick werden diese positiven Erinnerungen übrigens immer wertvoller – im Gegensatz zu Gegenständen, die in der Regel mit der Zeit an Wert verlieren. Minimalismus ermöglicht uns mehr davon.

9. Großzügigkeit

Minimalistisch zu leben führt einem regelmäßig vor Augen, dass man schon mehr als genug hat. Unsere Aufmerksamkeit wird auf die Fülle in unserem Leben gelenkt und nicht mehr auf das, was angeblich noch fehlt.

Infolgedessen verbrauchen Minimalisten nicht nur weniger Ressourcen und leben nachhaltiger. Mehr noch: Je weniger man selbst braucht, umso mehr kann man auch geben.

Weil die ausgemisteten Sachen oft noch gut sind, verschenken sie viele. Es ist deshalb nicht unwahrscheinlich, dass Du insgesamt großzügiger wirst. Einfach weil Du davon überzeugt bist, dass Du genug hast.

Vielleicht beobachtest Du, dass Du großzügiger spendest, oder Du fragst Dich, für welchen guten Zweck zu Dich engagieren kannst. Vielleicht entscheidest Du Dich auch, Dein Wissen in irgendeiner Form weitergeben, zum Beispiel in Form von Büchern, Videos oder als persönlicher Coach.

10. Bewusstsein

Was ist wirklich wichtig? Diese zentrale minimalistische Frage erhöht unser Bewusstsein in allen Lebensbereichen:

  • ungesunde Gewohnheiten werden durch gesündere ersetzt
  • Beziehungen auf die wichtigsten Menschen konzentriert
  • Arbeit unter den Aspekten Begeisterung und Helfen nachjustiert,
  • persönliche Finanzen geordnet und auf Wachstumskurs gebracht
  • Freizeitbeschäftigungen auf Abhängigkeiten überprüft.

Schließlich führt der Weg des Minimalismus von außen nach innen. Von den Gegenständen zu den Gedanken. Du lernst, Deine Gedanken und Gefühle wahrzunehmen, zu analysieren und schließlich so zu steuern, dass Du mit der Zeit immer mehr so handeln und leben kannst, wie Du es wirklich willst.

11. Wachstum

Durch Minimalismus habe ich mich besser kennengelernt. Und ich habe gelernt, wie ich besser werden kann. Weniger egoistisch, konsumorientiert, oberflächlich. Dafür hilfsbereiter, schöpferischer, ehrlicher.

Mit einem minimalistischen Leben gewinnt man Raum, sich weiterzuentwickeln und als Persönlichkeit zu wachsen. Mit hohen Ansprüchen an mich selbst und mehr Mitgefühl für andere.

Du übst Dich darin, wie ein Stoiker zu unterscheiden, was Du ändern kannst, und was Du zu akzeptieren lernen musst. Du hast es in der Hand, wie Du auf Situationen reagierst, an welchen Prinzipien Du Dein Handeln orientierst, wofür Du Dich einsetzt und wie Du Deine Tage gestaltest.

12. Zweifel an Werbeversprechen

Wir haben noch nie so viel besessen wie jetzt. Wir hatten noch nie so viel Auswahl wie jetzt. Aber sind wir deswegen auch glücklicher als je zuvor?

Eine der wichtigsten Einsichten, die mir ein bewussteres, minimalistisches Leben gebracht hat, lautet: Du wirst nicht glücklicher durch ein neues Produkt.

Für all diejenigen, die genau hinsehen, sind die Strategien des Marketings, die zu überflüssigem Konsum verführen sollen, zu durchschauen. Sofern sie überhaupt noch Werbung in ihr Leben lassen. Handlungsmuster können durchbrochen werden. Du lässt Dich weniger manipulieren.

Jetzt Du!

Unterm Strich haben mich die Veränderungen durch eine minimalistische Lebensweise auf vielen Ebenen bereichert. Angefangen vom Kleiderschrank über Finanzen und Arbeit bis zu meinen Gedanken wirft Minimalismus ein helles Licht auf alle Lebensbereiche.

Beobachte einfach, was passiert, wenn auch Du minimalistisch lebst. Ich würde mich freuen, davon zu lesen!

Welche Erfahrungen hast Du mit Minimalismus gemacht?

Zum Weiterlesen empfehle ich Dir besonders folgende Artikel:

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Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. Kate

    Das ist der beste Artikel über Minimalismus, den ich je gelesen habe. Er fasst alles zusammen, es ist wie mit dem Rauchen aufhören. Es ändert sich so viel, man hört nicht einfach nur auf zu rauchen.

    Bei mir hat die Minimalismus Reise so viel in Gang gebracht, wir sind ausgewandert und leben ein einfaches minimalistisches Leben, so wie es schon immer mein Traum war. Ich wusste es nur 50 Jahre nicht.

    Liebe Grüße

    1. Rebecca

      Liebe Kate,
      wow, danke! Weiß gar nicht, was ich darauf schreiben soll 😉 Freue mich sehr.
      Die Parallelen zum Rauchen finde ich spannend. Darüber habe ich noch nie nachgedacht.
      Und ich finde es einfach großartig, dass Minimalismus in Deinem Leben so viel Positives bewegt hat! Ich bin ganz sicher, es geschah zur richtigen Zeit.
      Herzliche Grüße
      Rebecca

  2. Robert

    Wirklich schöner Artikel. Vielen Leuten fehlt es an Interessen, Leidenschaften oder Hobbys. Langeweile macht sich breit die viele nicht aushalten wollen/können. Dann greift man zum Smartphone, schaut sich die xte Serie in Netflix an oder greift zu Suchtmitteln. Das Leben bietet eine große fülle an Abenteuer, die teilweise auch überhaupt kein Geld kosten. Man muss nur zugreifen. Aber wie gesagt, da mangelt es bei vielen an Kreativität und Interesse. Unsere Hirne sind schon so im Dopaminrausch, das kleinere Dinge, wie zB wandern in der Natur, überhaupt keinen Reiz mehr auslösen. Es muss alles höher, schneller und weiter sein. Bei vielen Menschen auch um das eigene Ego aufzupolieren.

    1. Rebecca

      Lieber Robert,
      danke für Deinen Kommentar! Du beschreibst ein interessantes Paradox: Der Überfluss führt dazu, dass wir so gut wie nie Langeweile aushalten müssen. Gleichzeitig reagieren wir besonders empfindlich auf (vermeintlich) langweilige Situationen. Gerade dann empfehle ich einen Spaziergang in der Natur. Oder einfach mal Handy und Netflix ausschalten und erleben, wie die eigene Kreativität langsam zurückkehrt.
      Liebe Grüße
      Rebecca

  3. Queen All

    Ich bin auch eher zufällig über den Minimalismus gestolpert. Nachdem meine Eltern als sie ausgewandert sind viel von ihrem Ballast bei mir abgeladen hatten, war mein Fokus einfach das Reduzieren unerwünschter Dinge. Den Begriff habe ich erst später kennen gelernt und da hatte ich längst „Blut geleckt“. Wobei es eher der Gewöhnungseffekt war und ich da schon längst keine Lust mehr auf Shopping-Touren hatte. In der freien Zeit ist dann neben anderen Hobbys auch der Blog entstanden – da hatte ich noch keinen Garten 😉

    1. Rebecca

      Liebe Vanessa,
      interessant, das wusste ich noch gar nicht! Schön zu sehen, dass der Minimalismus bei Dir auch Früchte getragen hat 😉
      Herzliche Grüße und weiterhin viel Freude beim Bloggen und Gärtnern!
      Rebecca

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