Minimalistisch heiraten: 6 Tipps für eine entspannte Hochzeit

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Wohl kein anderes Fest wird so mit Erwartungen überladen wie die eigene Hochzeit. Nicht weniger als „der schönste Tag im Leben“ soll es werden.

Dementsprechend überwältigend kann die Aufgabe erscheinen, eine Hochzeit zu planen und zu organisieren. Und auch der Hochzeitstag selbst kann zum Stresstest werden.

Aus eigener Erfahrung weiß ich jetzt: Es gibt Einiges, worauf man bei einer Hochzeit getrost verzichten kann. Bei meiner Hochzeit habe ich versucht, minimalistisch vorzugehen und die meisten Dinge möglichst einfach zu halten – was nicht heißt, dass es am Ende nicht festlich war.

Wer minimalistisch heiraten will, kann sich vielmehr auf das konzentrieren, was einem als Paar besonders wichtig ist. Denn ohne alles Überflüssige bleiben viel mehr Zeit, Energie und finanzielle Ressourcen für einen wirklich unvergesslichen Tag.

Heiraten kann kompliziert sein

Eine ganze Industrie hat sich um das Megathema Heiraten entwickelt: Vom grafisch aufwendigen Save the Date über individuell gestaltete Trauringe bis hin zur personalisierten Tischdekoration mit Pampasgras – das Fest der Liebe ist auch ein Fest des Konsums.

Was heutzutage alles (angeblich) zu einer perfekten Hochzeit dazugehört, geht ordentlich ins Geld. Zu den traditionell größten Ausgabenposten – Veranstaltungsort, Bewirtung und Brautkleid – kommen mittlerweile noch zahlreiche weitere Must Haves für die Traumhochzeit hinzu. Ob überbordender Blumenschmuck, standesgemäßes Fahrzeug, Foto- und Videobegleitung oder Make-Up-Profi – Tausende Euro sind da ganz schnell weg.

An jedem anderen Tag des Lebens würde man wohl nie so leichtfertig so viel Geld ausgeben wie am eigenen Hochzeitstag. Man heiratet schließlich nur einmal im Leben…

Neben den finanziellen Auswirkungen können aber auch die vielen (teils widersprüchlichen) Erwartungen des Brautpaars und der Gäste an eine Hochzeit das Heiraten verkomplizieren. Müssen wir alle Verwandten und Freunde einladen? Wo und wie gestalten wir das Ja-Wort? Welches Restaurant ist angemessen und hat es noch freie Kapazitäten? Wird das Essen allen Gästen schmecken? Können wir Personen, die zerstritten sind, zumuten, am selben Tisch zu sitzen?

Auf dem Weg zum Traualtar merkt man schnell, dass es gar nicht so einfach ist, zu heiraten. Kein Wunder, dass Wedding Planer ein eigener Beruf ist. Die vielen Fragen, die im Vorfeld einer Hochzeit beantwortet werden müssen, treiben selbst Organisationsexperten Schweißperlen auf die Stirn.

Doch es geht definitiv auch einfacher! Ich gebe Dir 6 Tipps, wie auch Du mit Minimalismus eine deutlich entspanntere Hochzeit feiern kannst.

Minimalistisch heiraten: 6 Tipps für eine entspannte Hochzeit

1. Antizyklisch heiraten

Antizyklisches Handeln lohnt sich nicht nur beim Einkaufen und Investieren, sondern auch beim Heiraten.

Die meisten Hochzeiten werden im Sommer gefeiert. Entsprechend lang können die Wartelisten für die beliebtesten Hochzeits-Locations ausfallen. Teilweise sind Termine schon zwei Jahre im Voraus ausgebucht!

Minimalistisch heiraten – es sich also leicht machen mit dem Ja-Wort – kann deshalb bedeuten, antizyklisch an die Sache heranzugehen und in einer anderen Jahreszeit zu heiraten.

Die Hochzeits-Party kann dann vielleicht nicht im Garten stattfinden. Doch Hochzeiten in kälteren Monaten haben ihren eigenen Charme. Wenn das Brautkleid mit dem Schnee um die Wette funkelt oder das flackernde Kaminfeuer die Hände und Herzen der Hochzeitsgesellschaft erwärmt, fühlt man sich gleich wie in einem Wintermärchen.

Hochzeiten im Frühjahr sind hoffentlich ein gutes Omen dafür, dass die Liebe wachsen und sich weiterentwickeln wird. Und wer im Herbst heiratet, dem bringt der gemeinsame Lebensweg hoffentlich eine ebenso reiche Ernte wie die Natur zu ebendieser Jahreszeit.

Eine Hochzeit außerhalb der Sommerzeit ist auf jeden Fall etwas ganz Besonders.

Wer antizyklisch heiratet, hat außerdem mehr Chancen auf den Wunschtermin in der Wunschkirche und dem Wunschrestaurant. Und kennen wir nicht alle Hochzeiten, die selbst im Sommer ins Wasser gefallen sind?

2. Im kleinen Kreis heiraten

Für mich war schon lange klar: Wenn ich einmal heirate, dann im kleinen Kreis. Zusammen mit dem engsten Familien- und Freundeskreis waren wir weniger als 20 Personen.

Große Hochzeiten mit 100 und mehr Gästen mögen dem großen Anlass angemessen erscheinen. Für das Brautpaar bedeuten sie aber auch viel Verantwortung. Ich frage mich, wie man bei einer so großen Gesellschaft überhaupt den Überblick behalten und jedem Gast gerecht werden kann?

Wer minimalistisch heiraten möchte, lädt besser nur diejenigen Menschen ein, die ihm persönlich sehr nahe stehen. Auch wenn das bedeuten kann, manche Bekannte zu enttäuschen.

Bei einer Hochzeit im kleinen Kreis habt Ihr viel mehr Zeit für Eure Gäste, Ihr könnt Euch mit jedem Einzelnen unterhalten – nicht nur kurz Hallo und Danke sagen. Zwischendurch habt Ihr sogar einmal die Chance, in Ruhe durchzuatmen und die Stimmung zu genießen.

Ein weiterer Aspekt, den es zu bedenken gilt: Je weniger Gäste Ihr einladet, desto mehr könnt Ihr in die Ausstattung des Festes investieren. Sei es ein exklusives Menü mit passender Weinbegleitung oder eine Übernachtung im Hotel für Eure Gäste. Qualität schlägt auch beim Heiraten Quantität.

Falls Ihr einen großen Freundeskreis habt, könntet Ihr auch abgestuft bei den Einladungen vorgehen: Familie und Trauzeugen werden zur standesamtlichen Trauung mit anschließendem Essen eingeladen; alle Freunde, Bekannte und Kollegen zum Gottesdienst und dem anschließenden Sektempfang.

Und wenn Euch im Nachhinein doch ein schlechtes Gewissen befallen sollte, weil Ihr jemanden vergessen habt, könnt Ihr Euch auch noch im Nachgang mit demjenigen treffen, auf die Hochzeit anstoßen, in Ruhe von dem Fest erzählen und die schönsten Fotos zeigen.

3. Weniger ist auch beim Heiraten mehr

Neben zu vielen Gästen gibt es auch einige Dinge, auf die man gut und gerne bei einer Hochzeit verzichten kann.

Minimalistisch heiraten bedeutet, alles für Euer Hochzeitsfest Überflüssige zu streichen – ganz ohne schlechtes Gewissen.

Frage Dich und Deinen Partner: Worauf könnt Ihr bei Eurer Hochzeit verzichten? Die Pferdekutsche? Die fünfstöckige Torte? Den DJ?

Wer keine Lust hat, verkleidet durch die Bars und Fußgängerzonen zu ziehen, muss keinen Junggesellenabschied feiern. Braucht es wirklich das anstrengende Fotoshooting am Tag der Hochzeit, während die Gäste auf Euch warten? Müssen Spiele sein, die manche Anwesenden eher als peinlich empfinden? Niemand muss nach der Hochzeit für drei Flitterwochen in die Karibik fliegen – auch wenn das sicherlich seinen Reiz hat.

Auf unserer Hochzeit haben wir z.B. auf zusätzlichen Blumenschmuck in der Kirche verzichtet. Die barocke Kirche selbst und die strahlenden Weihnachtsbäume waren Schmuck genug.

Eure Hochzeit muss nicht so sein wie jede andere Hochzeit. Ganz im Gegenteil: Sie ist Euer ganz persönliches Fest und entsprechend anders als alle anderen Hochzeiten dürft Ihr sie auch gestalten.

4. Was ist Euch wirklich wichtig?

Der Vorteil, eine Hochzeit aus minimalistischer Perspektive zu betrachten: Wenn Ihr identifiziert habt, worauf Ihr beim Heiraten verzichten könnt, schafft Ihr Euch mehr Spielraum für das, was Euch an Eurem großen Tag am wichtigsten ist.

Fokussiert Euch auf die Menschen und Dinge, die Euren Hochzeitstag unvergesslich werden lassen.

Was genau dazu gehört, ist für jedes Paar sicherlich etwas anderes: Vielleicht ist es die Zeit für ein gemeinsames Essen mit Euren Eltern, bevor die Trauung stattfindet? Könnt Ihr ein gemeinsames Hobby, eine verbindendes Interesse oder einen besonderen Erinnerungsort in das Programm einfließen lassen? Oder wollt Ihr nach dem Hochzeitstag noch einmal zum Frühstück zusammenkommen und Euch mit Euren (Übernachtungs-)Gästen über die vielen Eindrücke austauschen, bevor alle die Heimreise antreten?

Es gibt viele Möglichkeiten, persönliche Akzente zu setzen und Eure Hochzeit zu einem einmaligen Ereignis zu machen.

5. Nutzt Eure Kontakte

Wenn Ihr gerade mitten in der Hochzeitsvorbereitung steckt und Euch alles zu viel zu werden scheint, denkt daran: Ihr müsst nicht alles alleine organisieren! Ihr könnt (und sollt) auf Eure bestehenden Kontakte zurückgreifen und Euch helfen lassen.

Die Trauzeugen eigenen sich zum Beispiel dafür, den Gottesdienst durch das Lesen von Texten oder persönliche Fürbitten mitzugestalten. Außerdem können sie darauf achten, dass alles an seinem Platz ist (etwa die Trauringe) und nach der Trauung wieder aufgeräumt wird.

Sicherlich gibt es auch in Deiner Stadt einige Profis, die ihre Dienstleistung rund um das Heiraten (zu teils horrenden Preisen) anbieten. Doch Ihr müsst nicht jede Leistung beauftragen. Viel persönlicher, entspannter und auch günstiger wird Eure Hochzeit, wenn Ihr Familienmitglieder, Freunde oder gute Bekannte gezielt um ihre Unterstützung bittet.

Anstatt sich durch die Angebote unbekannter Anbieter zu kämpfen, könnt Ihr auch Euer Umfeld um persönliche Empfehlungen bitten – oder Personen direkt fragen, ob sie Euch helfen könnten.

Vielleicht kennst Du ja jemanden, der sich mit Grafikdesign auskennt und Eure Einladung gestalten würde. Oder Du bittest eine modebegeisterte Freundin, Dich bei der Anprobe von Brautkleidern zu begleiten. Gibt es einen Kollegen, der gut singen kann?

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Freunde Eure Bitte um Unterstützung bei der Hochzeit als Ehre empfinden und Euch mit Freude unterstützen werden.

6. Verabschiedet Euch von Perfektionismus

Der schönste Tag im Leben muss nicht perfekt sein. Auch wenn uns das Hochzeitsmessen, Hochglanzbroschüren, Fernsehshows oder Influencer glauben lassen wollen.

„Auf jeder Hochzeit geht etwas schief“, sagte eine Freundin zu mir auf meiner Hochzeit. Und sie hatte recht. Sogar mehrere Sachen sind nicht wie geplant verlaufen. Das war aber auch nicht schlimm. Denn wir hatten genug Zeit für Ungeplantes eingeplant und zum Glück waren alle Beteiligten äußerst spontan und flexibel.

Bevor Du also beginnst, jede Minute Deiner Hochzeit im Detail zu verplanen: Es kann immer sein, dass etwas anders läuft als gedacht! Jemand hat vielleicht eine Autopanne, eine wichtige Person wird kurz vor der Hochzeit krank, ein Gast verträgt das Essen nicht oder ein Gewitter zieht auf und Ihr müsst spontan das Grillen nach drinnen verlegen.

Das alles sind keine Gründe zum Verzweifeln – obwohl die eigenen Erwartungen an die Hochzeit und damit wahrscheinlich auch Eure Anspannung am Tag der Hochzeit groß sein werden.

Verzweifelt nicht, wenn einmal etwas anders läuft als gedacht. Lacht im besten Fall darüber. Sagt Ja zu allem was kommt und macht fröhlich weiter.

Genießt Euren Tag und feiert einfach Eure Liebe zueinander! Denn dafür ist eine Hochzeit da.

Wie sind Deine Erfahrungen mit Hochzeiten? Waren sie eher minimalistisch oder nicht? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!

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Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Michael Siebert

    Ich finde es total wichtig Kreativität, Humor und Spaß dabei zu haben.
    Allerdings sollte alles ungezogen sein, sodass man den Tag in vollen Zügen genießen kann.

    Toller Beitrag!

    Liebe Grüße Micha

    1. Rebecca

      Lieber Micha,
      vielen Dank für Dein Feedback. Als Hochzeitsvideograf hast Du ja genau den richtigen Blick für diese Fragen!
      Viele Grüße nach Düsseldorf
      Rebecca

  2. Queen All

    Unserer Standesbeamtin waren wir schon zu minimalistisch unterwegs. Sie meinte, ihre Rede lasse sie sich nicht nehmen 🙂
    War im Nachhinein aber auch putzig und sehr schön. Zwischen den Jahren, mit nur den aller wichtigsten Menschen und danach nur mit spontanem Café-Besuch. In Erinnerung ist der Tag trotzdem geblieben, da braucht es nicht das große Fest.

    1. Rebecca

      Liebe Vanessa,
      danke für die witzige Anekdote 🙂 Mit etwas Humor und Spontaneität an die Sache zu gehen sind auch zwei großartige Ideen!
      Viele Grüße
      Rebecca

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