Wir befinden uns mitten im Saisonwechsel. Eine Aufgabe, die jeder von uns in diesen kalt-warmen Tagen angehen muss, ist das Neuorganisieren des Kleiderschranks.
Wenn Du wie ich ein praktischer Mensch bist, fragst Du Dich vielleicht auch: Warum nicht gleich das Notwendige mit dem Nützlichen verbinden und den heimischen Start ins Frühjahr mit einer Runde Ausmisten verbinden? Das befreit nicht nur von überflüssigem Ballast und schafft Platz, sondern macht auch die morgendliche Kleiderwahl deutlich leichter.
Das Vorhandene auf seine weitere Daseinsberechtigung zu prüfen, ist während der jetzigen Übergangszeit übrigens besonders einfach: Wetter und Aufbruchstimmung erleichtern es uns, Veränderungen zuzulassen.
Es ist deshalb die ideale Zeit, sich von ungenutzten Kleidungsstücken zu trennen und Raum für die echten Lieblingskleider zu schaffen!
Aussortieren oder behalten? Um Dich bei dieser Entscheidung zu unterstützten, findest Du in diesem Artikel 13 Arten von Kleidungsstücken, die Du ganz wahrscheinlich ohne Zögern und ohne spätere Reue loslassen kannst.
Gestalte Deinen Alltag leichter und lass die Energie im Kleiderschrank wieder fließen – jetzt ist der beste Moment dafür!
13 Kleidungsstücke, die Du sofort ausmisten kannst
1. Kleidung, die Du seit 12 Monaten oder länger nicht getragen hast
Ein Kleidungsstück, das zwölf Monate oder viel länger unberührt in Deinem Schrank lag, solltest Du ganz genau unter die Lupe nehmen: Wie wahrscheinlich ist es, dass Du es in Zukunft trägst, wenn es im ganzen letzten Jahr nicht eine einzige Gelegenheit gegeben hat, es zu tragen?
Ja, es gibt sentimentale Kleidungsstücke, die wir ewig aufheben ohne sie zu tragen, einfach um uns an ein besonders schönes Ereignis zu erinnern, wie das Abi-Shirt oder das Hochzeitskleid. In diesen Fällen würde ich beim Ausmisten auch ein Auge zudrücken.
Doch alle anderen, lange ungetragenen Kleidungsstücke verlieren irgendwann ihren Zweck. Dein Kleiderschrank ist kein Aufbewahrungsort für Ungenutztes. Den kostbaren Platz darin sollte sich jedes Kleidungsstück immer wieder verdienen.
Wenn ein Kleidungsstück weder im Sommer noch im Winter zum Einsatz kommt, hat es diesen Logenplatz nicht verdient. Du solltest Dich besser davon trennen.
2. Kleidungsstücke, die nicht (mehr) passen
Die Hose, die am Bund einschneidet, das weite Oberteil, das Du immer zurechtzupfen musst, oder die Bluse, deren Ärmel ein paar Zentimeter zu kurz sind – wir heben viele Teile auf, obwohl sich uns nicht richtig passen.
Diese Kleidung kann eine Vergangenheit widerspiegeln, die uns nicht mehr entspricht. Unser Körper verändert sich. Versuche nicht, Dich in Kleider hineinzuhungern oder hineinzuquetschen.
Manchmal handelt es sich bei den Kleidern, die nicht passen, auch um Fehlkäufe, die wir unüberlegt und eher aus emotionalen denn rationalen Gründen getätigt haben. Jedenfalls gilt: Nicht Du musst in eine bestimmte Größe hineinpassen, sondern die Kleidung muss Deinen Maßen entsprechen, egal was der ursprüngliche Einkaufstreiber war.
Bevor Du aber endgültig ein Kleidungsstück aussortierst, das nicht (mehr) passt, kannst Du noch einen Schneider um Rat fragen. Viele Einzelteile lassen sich kürzen, weiten oder enger nähen und damit auf Deinen Körper individuell anpassen.
Wenn Kleidungsstücke in der Gegenwart und Zukunft aber keinen Mehrwert mehr für Dich bereitstellen, solltest Du sie loslassen.
3. Beschädigte Kleidung
Löcher, hartnäckige Flecken oder abgenutzte Nähte – das ist keine gewünschte Patina, sondern ein Zeichen von Verschleiß. Nach dem tausendsten Waschgang fällt selbst das heißgeliebte T-Shirt, das noch als Schlafanzugoberteil weiterverwendet wurde, auseinander.
Manche Beschädigungen können noch einmal mit etwas Geschick geflickt oder überdeckt werden, ein beschädigter Reißverschluss ersetzt. Doch spätestens dann, wenn ein Kleidungsstück ausleiert und unansehnlich wird, solltest Du allein schon Dir zuliebe die Entscheidung treffen, es auszumisten.
4. Redundante Kleidungsstücke
Hand auf’s Herz: Wie viele Jacken hängen in Deinem Kleiderschrank? Ich habe extra für diesen Artikel einmal nachgezählt: Bei mir sind es insgesamt 15 Sommer-, Winter- und Übergangsjacken – noch ohne Regenjacke! Und wenn ich ehrlich bin, trage ich die meiste Zeit nur drei oder vier davon.
Warum bewahren wir so viele Variationen desselben Kleidungsstücks auf? Und warum kaufen wir immer wieder nahezu identische Jacken, Pullover oder Hosen nach, obwohl wir sie nicht brauchen?
Wenn ich darüber nachdenke, fällt mir auf, dass ich manche Jacken (meistens in meiner Vorstellung) gerne zu ganz bestimmten Anlässen anziehe – ein Sonntagsspaziergang im noch nicht zu kalten Herbst mit dem kamelfarbenen Mantel, den weißen Trenchcoat zu einem festlichen Anlass an einem warmen Frühlingstag. Wann diese seltenen Gelegenheiten kommen und ob ich dann auch an die passende Jacke denke, weiß ich nicht.
Aber ich weiß jetzt, welche Jacken meine Favoriten sind. Und von welchen Jacken ich mich verabschieden kann.
5. Einzelstücke
Genau das Gegenteil vom eben genannten Punkt findet sich ebenfalls in vielen Kleiderschränken: Singleteile, also Kleidungsstücke ohne passenden Partner. Eine Hose, deren Farbe zu nichts Vorhandenem passt, oder eine Oberteil, dessen Schnitt eine Kombination verlangt, die Deinen Proportionen gar nicht entspricht– solche Teile schaffen mehr Verwirrung als Nutzen.
Wenn Du etwas nicht trägst, weil es nicht mit Deinem Körper und Deinen anderen Kleidungsstücken harmoniert, solltest Du es aussortieren.
6. Pflichtstücke
Der selbstgestrickte Pullover von der Tante oder der geschenkte Gürtel, den Du noch nie mochtest – solche Stücke verbinden wir eher mit Erwartungen anderer Menschen denn mit Freude.
Du bist nicht verpflichtet, jedes Geschenk zu tragen und bis in alle Ewigkeit aufzuheben. Befreie Dich von dieser Last.
Auch Kleidung, die Du nur aus Mitgefühl erworben hast – etwa vom Flohmarkt – darf gehen.
7. Unbequemes
Wer schön sein will muss leiden, heißt es. Früher habe ich Kleider und Schuhe gekauft, obwohl sie schon in der Umkleidekabine gedrückt oder gekratzt haben. Heute möchte ich in dieser Hinsicht keine Kompromisse mehr eingehen. Kleidung muss nicht nur gut aussehen und zu mir passen, sondern auch bequem sein. Sie muss mir dienen und nicht umgekehrt.
Der BH, der Dich den ganzen Tag einquetscht und den Du als erstes ausziehst, wenn Du nach Hause kommst, darf jetzt auch ausziehen. Schuhe, die Schmerzen verursachen, oder nach kurzem Gehen drücken, sollen ihren Platz im Schuhschrank räumen.
Anstatt unsere Bedürfnisse zu erfüllen, erfüllen unbequeme Kleidungsstücke oft nur die Erwartungen anderer. Davon sollten wir uns emanzipieren. Das Geld können wir uns in Zukunft sparen. Akzeptiere Deine damalige Entscheidung als Lernmoment und priorisiere ab sofort bitte (auch in anderen Lebensbereichen) Dein Wohlbefinden und Deine Gesundheit.
8. Kleidung, die Deinen aktuellen Stil nicht widerspiegelt
Dein Geschmack verändert sich mit den Jahren – er entwickelt sich weiter, mit Dir und der Modewelt. Ich habe beobachtet, dass mein Stil mit der Zeit immer klassischer wurde. Den neuesten Trends zu folgen ist mir heute weniger wichtig als gute Qualität und zeitloses Design, wie zum Beispiel beim minimalistischen Quiet Luxury-Stil.
Vielleicht geht es Dir genau andersherum und Du kleidest Dich heute lieber auffälliger als früher. In jedem Fall solltest Du Dich in Deiner Kleidung selbstsicher und authentisch fühlen. Lass Deinen aktuellen Kleiderschrank widerspiegeln, wer Du jetzt bist.
11. Überflüssige Accessoires
Wir alle haben sie: Handtaschen, Schals und Schmuckstücke, die ungenutzt verstauben. Sie nehmen Raum in Schränken und Schubladen ein, ohne einen Mehrwert zu bieten.
Accessoires sollten Deinen Stil unterstreichen und Outfits aufwerten, nicht den Blick auf Deine Lieblingsteile verdecken. Behalte nur noch, was Du regelmäßig verwendest.
12. „Verkleidungen“
Manche Kleidungsstücke, die wir besitzen, verkörpern ein idealisiertes Bild von uns. Das kann die Arbeit betreffen, gesellschaftliche Anlässe oder einen exotischen Traumurlaub. Ich denke an Businesskostüme und steife Blusen, elegante Cocktailkleider, romantische Sommerröcke – in unserer Vorstellung tragen wir diese Kleider in Situationen, die uns erstrebenswert erscheinen. In die Realität unseres Alltags passen sie allerdings weniger.
Welche Kleidungsstücke in Deinem Kleiderschrank gehören eher in eine Fantasiewelt?
13. Kleidung für den Hausgebrauch
Was wir zu Hause tragen, erfüllt oft einen erschreckend niedrigen Standard. Bequem soll es sein, das scheint das einzige Kriterium zu sein.
Dabei leistet die Kleidung, die wir in den eigenen vier Wänden tragen, einen beachtlichen Beitrag dazu, wie gut wir uns fühlen. Schlabberkleidung bewirkt genau das, wonach es klingt: Wir fühlen uns in ihr müde, erschöpft, energielos. Wenn wir uns zu Hause dagegen vorzeigbar einkleiden, fühlen wir uns auch attraktiver, energiegeladener und sind produktiver.
Probiere es eine Woche lang aus und beobachte, was sich verändert! Mach Dich zum Abendessen noch einmal schick wie die Engländer. Wenn Du im Homeoffice arbeitest, ziehe Dich so an, als würdest Du im Büro arbeiten und Kollegen treffen. Deinen Arbeitsergebnissen wird man es anmerken.
Deshalb: Lass die Schlabberklamotten gehen und achte auch zu Hause auf Dein Outfit!
Sanfte Schritte zur Befreiung
Ein aussortierter Kleiderschrank macht es Dir leichter zu erkennen, was Du besitzt und was in Deinem Sortiment vielleicht noch fehlt. Dein Stil wird deutlich sichtbarer und beim Einkaufen greifst Du zielgerichteter zu den Teilen, die Dir stehen und die Du magst.
Fällt es Dir schwer, Kleidungsstücke loszulassen? Sieh es doch einmal so: Das Aussortieren ist kein Verlust, sondern ein Gewinn. Du gewinnst dadurch Klarheit, Platz und Selbstsicherheit.
Sollte es Dich überfordern, Deinen Kleiderschrank auf einmal komplett auszumisten, kannst Du auch langsam vorgehen. Nimm Dir Zeit, niemand setzt Dich unter Druck. Beginne mit einem kleinen Bereich, zum Beispiel der Schublade für Unterwäsche, und gehe ganz bewusst und kritisch jedes einzelne Teil durch. Später kannst Du an einer anderen Stelle weitermachen. Wichtig ist, dass Du einen Bereich abschließt und den Unterschied bemerkst.
Dieser sanfte Minimalismus im Kleiderschrank ist eher langfristig ausgerichtet und sorgt dafür, dass Du besonders gut überlegte Entscheidungen triffst.
Abschließend noch ein paar Tipps, was Du mit aussortierten Kleidungsstücken machen kannst:
- Wenn sie gut erhalten sind, kannst Du Kleidung über Sammelcontainer recyceln lassen, oder für wohltätige Zwecke, z.B. ein Sozialkaufhaus, spenden
- Qualitativ hochwertige Kleidung kannst Du Freunden oder Bekannten mit einer ähnlichen Figur schenken
- Markenkleidung und Kleider, die noch ein Preisschild tragen, kannst Du online oder offline verkaufen
- Verschlissene, verschmutzte oder kaputte Kleidung kannst Du weiterhin über den Restmüll entsorgen.
Welches Kleidungsstück wirst Du als nächstes loslassen?
Ich freue mich auf Deinen Kommentar!
Zum Weiterlesen empfehle ich Dir besonders folgende Artikel:
- Sanfter Minimalismus im Kleiderschrank
- 10 Tipps für einen minimalistischen Kleiderschrank – Nie wieder nichts anzuziehen!
- 3 hartnäckige Mythen übers Ausmisten
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Ich würde redundante Kleidungsstücke nicht aussortieren, wenn sie mir dennoch gefallen. Kleidung hält ja nicht ewig und dann spare ich mir schon die Suche nach Ersatz. Gerade bei Jacken sieht es bei mir echt mau aus, vor allem zur Übergangszeit. Und da würde ich dann auch einfach die besonderen Stücke auftragen, statt sie wegzugeben. Aktuell warte ich aber einfach auf wärmere Zeiten 😉
Liebe Vanessa,
eine super Ergänzung, danke Dir dafür! Einige Kleidungsstücke, die gut funktionieren, habe ich auch gern in mehrfacher Ausführung. Das ist sehr praktisch, wenn mal eines oder mehrere davon in der Wäsche sind.
Viele liebe Grüße
Rebecca
Die Punkte 9+10 lassen wir mal geschmeidig unter den Tisch fallen. DAS nenne ich mal Minimalismus!
Upps, da habe ich beim Schreiben wohl direkt 2 überflüssige Punkte aussortiert 😉 Sollte kein Clickbait sein, lieber Gerard!