Gehörst Du auch zu den Menschen, die viele verschiedene Projekte begeistert anfangen, aber nichts wirklich zu Ende bringen? Startest Du motiviert in Richtung Deiner Ziele, gibst aber regelmäßig auf halbem Weg auf?
Die Dinge, die wir nicht abschließen, belasten nicht nur das Vertrauen in unsere Umsetzungsfähigkeit. Sie sind auch schlecht für die Zukunft – Deine und vielleicht sogar die Deiner Mitmenschen. Denn nur abgeschlossene Projekte können ihre positive Wirkung auf Dich und Dein Umfeld entfalten.
Warum Du genauer darauf Acht geben solltest, angefangene Aufgaben nicht abzubrechen oder liegen zu lassen, und zahlreiche Tipps, wie es Dir ab sofort besser gelingt, Projekte bis zum Ende durchzuziehen, liest Du in diesem Artikel.
Vom Anfangen und Aufgeben
Egal um welche Art von Projekten es geht – in der Regel haben sie auch einen klar definierbaren Endpunkt:
- Deine Idee für eine Geschichte wird als Buch im Handel veröffentlicht
- Du trägst das selbstentworfene und genähte Sommerkleid zum ersten Mal
- Nach der großen Ausmistaktion kannst Du Dein Auto wieder in der Garage parken.
Mit einer attraktiven Zielvorstellung vor Augen beginnen wir diese oder andere Projekte voller Freude und Tatendrang. Doch ist der anfängliche Enthusiasmus verblasst, passiert oft – nichts. Etwas hat uns aufgehalten:
- Die Zeit, die wir zum Umsetzen eingeplant hatten, war zu knapp
- Uns fehlt ein bestimmtes Werkzeug oder eine Information
- Jemand kritisiert unser Projekt und sät damit Zweifel
- Wir verlieren die Lust und widmen uns einer leichteren Tätigkeit.
Es gibt unendlich viele Gründe, die uns am Beenden von Aufgaben hindern können.
Und so legen wir das Manuskript in die Schublade, lassen die Nähmaschine ruhen oder vertagen das Aufräumen und Ausmisten auf einen anderen freien Samstag.
Prokrastinieren. Abwarten. Vergessen.
Warum nicht abgeschlossene Projekte ein Problem sind
Mit Sicherheit kann jeder von uns spontan eine ganze Reihe von nicht abgeschlossenen Projekten aufzählen. Manchmal fällt das auch gar nicht auf. Es ist menschlich, dass wir große Anstrengungen vermeiden, die schnelle Belohnung ihrem Aufschub vorziehen und dabei das Wohl unseres zukünftigen Ichs vernachlässigen.
Vielleicht sind es deshalb auch eher Ausreden, die uns ein Projekt vorzeitig abbrechen lassen. Ehrlicherweise müssten wir uns nämlich eingestehen, dass wir nicht bereit sind, den Preis zu zahlen, den das Erreichen eines Ziels kostet.
Die Unsicherheit, die wir aushalten müssen, wenn wir neue Wege gehen. Die enttäuschten Freunde, wenn wir ein Treffen mit ihnen absagen, um zu arbeiten. Das Loslassen von ungenutzten Dingen, die wir vielleicht irgendwann noch gebrauchen könnten.
Projekte, die sich lohnen, fordern uns auch immer heraus: Sind wir der Aufgabe gewachsen? Werden wir die Hürden, die vor uns liegen, nehmen? Können wir über unseren Schatten springen?
Unabgeschlossene Projekte beantworten diese Fragen für uns mit einem stillen „Nein“. Deshalb bekommen wir auch ein schlechtes Gewissen, wenn wir an sie erinnert werden.
Sei es die offene Reparatur im Haushalt, die nicht abgeschickte Bewerbung oder der halbfertige Businessplan – nicht abgeschlossene Projekte können belastend sein, wenn sie weiter auf einer (zumindest mental geführten) To-Do-Liste stehen, und weil wir auch nicht von dem Ergebnis, das sie mit sich gebracht hätten, profitieren.
Hinzu kommt: Lassen wir Projekte zu lange liegen, schließt sich irgendwann das Zeitfenster, in dem wir sie hätten bearbeiten können. Dann ist es zu spät; die Gelegenheit vorbeigezogen.
Bevor Du es bereust, etwas zu lange aufgeschoben zu haben, solltest Du deshalb eine bewusste Entscheidung treffen: Möchte ich das Projekt ein für allemal beenden oder fortführen und abschließen?
Nur abgeschlossene Projekte können wirken
Versteh mich richtig: Es ist völlig in Ordnung, nicht abgeschlossene Projekte abzubrechen.
Die „versunkenen Kosten“, also Zeit, Mühe und Geld, die wir in der Vergangenheit investiert haben, verleiten zwar dazu, auch an aussichtslosen Projekten festzuhalten.
Es ist aber ein Fehler, weitere Ressourcen in ein Projekt hineinzustecken, obwohl es in der Gegenwart und Zukunft keinen Nutzen mehr für uns hat. Ziele und Umstände verändern sich mit der Zeit, andere Dinge werden wichtiger.
Siehst Du aktuell keinen Mehrwert mehr darin, ein Projekt weiter zu verfolgen, ist ein klares Ende deutlich besser als in die Länge gezogene Verschwendung. Akzeptiere den Verlust und lass los. Nur dann kannst Du dich mit voller Kraft anderen Themen zuwenden.
In vielen Fällen kann es aber durchaus sinnvoll sein, angefangene Projekte doch noch zu vollenden. Denn nur abgeschlossene Projekte können positiv wirken:
- Nur das veröffentlichte Buch kann andere Menschen inspirieren
- Nur angelegtes Geld kann Zinsen bringen
- Nur ein vollständiger Businessplan kann Investoren überzeugen.
Der Mehrwert von zu Ende gebrachten Aufgaben geht zudem weit über das eigentliche Ergebnis hinaus:
- Erledigte Aufgaben verleihen uns ein Erfolgserlebnis und motivieren weiterzumachen
- Du lernst im Prozess, mit Schwierigkeiten umzugehen und neue Lösungen zu finden
- Mit jedem abgeschlossenen Projekt wächst Dein Vertrauen in Deine eigenen Fähigkeiten.
Begonnene Dinge auch zu beenden ist insofern (neben dem Immer-wieder-Anfangen) eine der besten guten Gewohnheiten, die Du Dir aneignen kannst!
Sei jemand, der wichtige Projekte zu Ende bringt.
Was Du brauchst, um Projekte bis zum Ende durchzuziehen
Ist Dir beim Lesen schon ein Projekt eingefallen, dass Du unbedingt abschließen möchtest?
Bevor wir besprechen, wie Du nicht abgeschlossene Projekte endlich zu Ende bringst, möchte ich, dass Du Dir noch folgende Fragen genau beantwortest:
- Inwiefern würdest Du von einem Abschluss dieses Projektes profitieren?
- Inwiefern würden andere Menschen von einem Abschluss Deines Projektes profitieren?
Die Vorstellung davon, welche positiven Wirkungen von einer geschafften Aufgabe ausgehen, ist eine große Motivationshilfe. Vielleicht erleichterst Du damit den Alltag Deiner Familie, machst Unternehmensprozesse effizienter oder verschönerst Deine Umwelt.
Diese Motivation kommt aus Deinem Innersten und ist äußeren Faktoren wie Belohnung oder Strafe immer weit überlegen.
Erinnere Dich also bitte an den Aspekt, der Dich ursprünglich für das Projekt begeistert hat. Nutze das Gefühl, das sich jetzt in Dir ausbreitet, um diesem Ziel einen Schritt näher zu kommen, und erinnere Dich daran, wenn wieder einmal etwas dazwischenkommen will.
Wie Du nicht abgeschlossene Projekte doch noch abschließt
Wie versprochen, habe ich zum Abschluss dieses Beitrags im Folgenden noch eine Reihe von konkreten Praxistipps zusammengestellt, wie Du nicht abgeschlossene Projekte endlich abschließen kannst.
Beim finalen Bearbeiten von Projekten können Dir verschiedene Strategien und Methoden helfen. Am besten probierst Du aus, was in Deinem Fall und zu Deiner persönlichen Arbeitsweise am besten passt:
- Setze Dir eine Frist, bis zu deren Ablauf Du das Projekt abgeschlossen haben möchtest. Nach dem Parkinsonschen Gesetz beansprucht eine Aufgabe immer genauso viel Zeit, wie wir ihr einräumen – unabhängig von ihrer Komplexität.
- Erzähle Menschen aus Deinem Umfeld von Deinem Projekt, um Dich in gewisser Weiße öffentlich zu verpflichten. Sie werden Dich irgendwann an Dein Projekt erinnern und wissen wollen, was daraus geworden ist.
- Frage Dich, an welcher Stelle Deines Projekts weniger mehr sein könnte. Normalerweise versuchen wir, ein Problem dadurch zu lösen, indem wir etwas hinzufügen. Durch Addition erhöht sich aber immer auch die Komplexität einer Sache. Stattdessen ist Weniger oft die einfachste – aber standardmäßig komplett vernachlässigte – Option. Könnte Dein Projekt weniger Regeln, weniger Abstimmungen, weniger Ablenkung vertragen?
- Dein Projekt ist komplex und Du weißt nicht, wo Du beginnen sollst? Dann fertige eine umfassende Liste an mit allen Einzelaufgaben, die bis zur vollständigen Erledigung des Projektes getan werden müssen. Anschließend nimmst Du Dir vor, jeden Tag mindestens eine der Aufgabe anzugehen. Am besten jetzt gleich, nachdem Du diesen Artikel zu Ende gelesen hast. Alternativ kannst Du die Timeboxing-Technik anwenden.
- In Redaktionen habe ich eine weitere Methode kennengelernt, um schnell Ergebnisse zu erzielen. Danach ist ein nicht-perfekter, fertiger Text immer noch besser als ein perfekter, unfertiger Text. Verabschiede Dich also von Deinem Perfektionismus. Erledige Dein Projekt „quick & dirty“ – wie Journalisten es gerne formulieren – aber erledige es!
- Sogar von der Raumfahrt können wir für unsere Alltagsprojekte lernen: Die dort verbreitete Entwicklungsmethode des „Rapid Prototyping“, also das schnelle Herstellen, Testen und Überarbeiten von neuen Produkten, kannst auch Du nutzen. Die Technik kannst Du z.B. anwenden, wenn Du unternehmerisch tätig bist und Produkte herausgeben oder eine Dienstleitung anbieten möchtest, die wirklich nachgefragt werden. Um zu erfahren, was Deine Zielgruppe sich wünscht, könntest Du einen schnell verfügbaren, kostengünstigen Prototypen entwickeln und anbieten. Anhand der Rückmeldungen und Erfahrungen kannst Du daraufhin Dein Produkt weiter verbessern.
- Lass Dir helfen! Du musst nicht alles alleine machen. Für jede Aufgabe gibt es Experten, die Dich mit ihrem professionellen Rat unterstützen können. Oft ist es einfacher, schneller und besser, einen Profi einzubinden, z.B. wenn es darum geht ein Buchmanuskript Korrektur zu lesen.
- Wenn Du gar nicht weiterkommst und keine Experten kennst, kannst Du digitale Dienstleitungen (Texten, Grafik-Design, Illustrationen) auch bei Anbietern wie Fiverr an Freelancer vergeben. Das habe ich vor Kurzem selbst mit einem Manuskript gemacht und ich finde, das Geld war sehr gut investiert. Wenn Du diesen Link von mir zur Anmeldung nutzt, bekommst Du 10 Prozent Rabatt auf Deinen ersten Auftrag!*
Welches nicht abgeschlossene Projekt möchtest Du zu Ende bringen?
Ich bin gespannt auf Deinen Kommentar!
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„Wer nicht weiß, welchem Hafen er zusteuern soll,
Seneca
für den gibt es keinen günstigen Fahrtwind.“
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